Johnson & Johnson verweigert Umsatzprognose für Corona-Impfstoff
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat bei der Veröffentlichung seiner Bilanz für das erste Quartal keine Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff abgegeben. „Angesichts des weltweiten Überangebots und unsicherer Nachfrage setzt das Unternehmen die Verkaufsprognosen für den Impfstoff aus“, erklärte Johnson & Johnson am Dienstag.
Die Nachfrage nach dem Vakzin lag zuletzt deutlich unter der Nachfrage nach den Impfstoffen der Hersteller Pfizer und Biontech sowie Moderna.
Im letzten Quartal 2021 hatte Johnson & Johnson noch angegeben, das Unternehmen erwarte einen Umsatz von drei bis 3,5 Milliarden Dollar (bis zu 3,24 Milliarden Euro) 2022 mit dem Impfstoff. Zum Vergleich: Pfizer und sein Partner Biontech aus Mainz rechnen mit 32 Milliarden Dollar Umsatz, Moderna erwartet 21 Milliarden Dollar.
Einfache Lagerung, aber mit Nebenwirkungen
Ein von der US-Regierung eingesetztes Gremium medizinischer Experten war erst am vergangenen Donnerstag zu dem Schluss gekommen, dass die Impfstoffe von Pfizer und Moderna dem von Johnson & Johnson vorzuziehen seien. Auf das Vakzin war zu Beginn der Pandemie große Hoffnung gesetzt worden, weil es sich auch in normalen Kühlschränken lagern lässt und gegen frühe Varianten des Virus eine hohe Effizienz zeigte.
Im April 2021 wurde das Vakzin von US-Behörden allerdings mit Hirnvenenthrombosen insbesondere bei Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren in Verbindung gebracht. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission den Impfstoff deshalb für Menschen im Alter ab 60 Jahren. Auch für jüngere Menschen ist das Vakzin jedoch nach entsprechender ärztlicher Beratung zugelassen. (afp/mf)
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