Griechische Notenbank sieht Geldhäuser gut ausgestattet

Der griechische Zentralbankchef Yannis Stournaras sieht die Geschäftsbanken des Landes gut aufgestellt. Größtes Problem der griechischen Banken sind die Kreditrisiken. Nach Berechnungen der Zentralbank sind 45,2 Prozent aller ausgereichten Darlehen notleidend oder akut ausfallgefährdet.
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Geldautomat in AthenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times6. Juli 2016

Mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von mehr als 16 Prozent im Branchendurchschnitt, einer der höchsten in der Eurozone, stünden die hellenischen Geldinstitute gut da, so der Athener Notenbanker. "Ich sehe keine Notwendigkeit für eine weitere Kapitalspritze", sagte Stournaras im Gespräch mit dem "Handelsblatt".

Größtes Problem der griechischen Banken sind die Kreditrisiken. Nach Berechnungen der Zentralbank sind 45,2 Prozent aller ausgereichten Darlehen notleidend oder akut ausfallgefährdet.

Die jüngst vom griechischen Parlament beschlossenen Gesetzesänderungen gäben den Banken aber ein Instrumentarium zur Konsolidierung der Problemkredite in die Hand: "Die Banken sind nun endlich in der Lage, die notleidenden Kredite zu nutzen und Gewinne damit zu erwirtschaften", etwa durch den Verkauf der Darlehen an Kreditverwerter, sagte Stournaras.

Bis Ende 2019 wolle man das Volumen der notleidenden Kredite von derzeit rund 100 auf etwa 60 Milliarden Euro abbauen, so der Athener Währungshüter.

Die vor einem Jahr in Griechenland eingeführten Kapitalkontrollen sollen in naher Zukunft gelockert werden, kündigte Stournaras im "Handelsblatt" an. Bisher dürfen die Griechen höchstens 420 Euro pro Woche von ihren Konten abheben.

"Wir wollen den Menschen einen Anreiz bieten, das Geld, das sie in ihren Wohnungen gehortet haben, bei den Banken zu deponieren", sagte Stournaras. Für dieses "neue Geld" werde es keine Kapitalkontrollen geben, kündigte der Zentralbankchef an.

(dts)



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