Gestiegene Rohstoffpreise: Entsorgungsriese Remondis wächst kräftig

Ein rotweißes Logo steht auf Müllabfuhr-Fahrzeugen oder auf Glas- oder Papiercontainern am Straßenrand: Das Familienunternehmen Der Remondis ist schon seit langem auf Wachstumskurs.
Zu den Geschäftsfeldern von Remondis gehören Müllabfuhren, Sortier- und Verarbeitungsanlagen, Kraftwerke sowie Dienstleistungen rund um das Thema Kreislaufwirtschaft.
Zu den Geschäftsfeldern von Remondis gehören Müllabfuhren, Sortier- und Verarbeitungsanlagen, Kraftwerke sowie Dienstleistungen rund um das Thema Kreislaufwirtschaft.Foto: Marcel Kusch/dpa
Epoch Times10. Juni 2023

Ob Plastik, Glas oder Altmetalle: Deutschlands größtes Recyclingunternehmen Remondis hat aufgrund gestiegener Rohstoffpreise kräftig zugelegt. Der Umsatz habe im vergangenen Jahr bei 12,6 Milliarden Euro gelegen und damit rund zehn Prozent höher als 2021, teilte Remondis auf dpa-Anfrage in Lünen bei Dortmund mit. Binnen sechs Jahren war das sogar mehr als eine Verdopplung.

Ein Grund für den Umsatzanstieg im Jahr 2022 sind höhere Preise. Die wiederum waren möglich, weil die Nicht-Recycling-Alternativen recht teuer waren. Den Gewinn veröffentlicht das Familienunternehmen nicht. Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr um rund 1.000 auf 41.000.

Zu den Geschäftsfeldern von Remondis gehören Müllabfuhren, Sortier- und Verarbeitungsanlagen, Kraftwerke sowie Dienstleistungen rund um das Thema Kreislaufwirtschaft. Hierbei geht es um die Wiedernutzung von Rohstoffen durch Recycling, etwa Plastik. Das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen ist mit deutlichem Abstand Marktführer, einer der großen Wettbewerber ist Prezero aus Neckarsulm in Baden-Württemberg. Die Firma, die wie die Discounterkette Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, brachte es im vergangenen Jahr auf 3,9 Milliarden Euro.

Hoffnung auf mehr Recycling

Remondis hat nach eigenen Angaben positive Aussichten und hofft dabei auf eine zukünftig härtere Gangart des Gesetzgebers, um den Einsatz von recycelten Materialien in der Industrie zu erhöhen. „Die deutsche Industrie deckt ihren Rohstoffbedarf derzeit nur zu 14 Prozent aus recycelten Materialien“, sagt Remondis-Sprecher Michael Schneider. Dieser Anteil sollte schrittweise auf 30 Prozent erhöht werden. Dadurch wiederum würde der Klimaschutz gestärkt, weil bei der Verwendung recycelter Materialien weniger CO₂ freigesetzt werde.

Auch den Staat sieht Remondis-Sprecher Schneider in der Pflicht. „Das Beschaffungsvolumen der öffentlichen Hand ist riesig, aber der Recyclinganteil spielt bei den Einkäufen kaum eine Rolle.“ (dpa)



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