Geheime Listen mit rund 600 Namen: Monsanto wollte Kritiker „erziehen“ und „hartnäckige Gegner“ überwachen
Auf den vom US-Saatgutkonzern Monsanto erstellten Listen mit Kritikern sind laut dem Mutterkonzern Bayer rund 600 Namen aus Deutschland und Frankreich aufgeführt.
Wie der Konzern am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, hat die von Bayer beauftragte Kanzlei mittlerweile alle, die sich auf den deutschen und französischen Listen befinden, angeschrieben. In Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und dem Vereinigten Königreich werde der Prozess „in Kürze“ abgeschlossen.
PR-Agentur sammelte noch bis Mai Namen
Bayer hatte Ende Mai mitgeteilt, die PR-Agentur Fleishman Hillard habe für Monsanto in sieben europäischen Ländern Listen mit Kritikern zusammengestellt, darunter auch in Deutschland.
Dazu kommen Kritiker „im Umfeld der EU-Institutionen“. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ sollen aus Deutschland rund 300 Politiker, Journalisten und Umweltschützer darauf stehen.
Anfang Mai war in Frankreich bekannt geworden, dass Fleishman Hillard im Auftrag Monsantos geheime Listen mit Kritikern führte.
Bayer entschuldigt sich
Laut einem Bericht des Senders France 2 wollte Monsanto die Kritiker „erziehen“, besonders hartnäckige Gegner sogar „überwachen“. Bayer entschuldigte sich.
Am Freitag kündigte der Konzern eine Offensive für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit an. So wollen die Leverkusener fünf Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren in die Erforschung von Alternativen zum angeblich krebserregenden Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat investieren.
Außerdem wollen sie bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in Entwicklungsländern höhere Standards einhalten und die Umweltschäden reduzieren. (afp)
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