„Fake News“ zur Corona-Pandemie: Facebook verschenkt Werbeflächen an WHO
Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist bei „Fake News“ zur Corona-Pandemie strenger als im Wahlkampf. „Das sind unterschiedliche Fälle: Wir hatten immer die Regel, dass wir Gefahren für das körperliche Wohlergehen nicht erlauben“, sagte Zuckerberg der „Frankfurt Allgemeinen Sonntagszeitung“. Das sei „der Grundpfeiler“ des Vorgehens gegen Hassrede und Gewalt.
Facebook verschenke zum Beispiel Werbeflächen an die Weltgesundheitsbehörde, so viele, wie diese haben wolle. Gleiches gelte für Instagram, das zu Facebook gehört. Wenn die Behörde sage, dass eine Meldung Quatsch sei, lösche Facebook sie. Wer auf Facebook nach dem Coronavirus suche, werde sofort auf seriöse Quellen hingewiesen.
Ein „Corona-Informationszentrum“ erkläre jedem Nutzer, was wahr sei und was nicht. Facebook verbiete Werbung, die falsche Medikamente gegen Corona bewerbe. Auch Schutzmasken dürften nicht mehr über Facebook beworben werden.
Gleiches gilt für Instagram
Auf Instagram blockiere man alle Hashtags, unter denen Falschmeldungen lanciert werden. „Selbst in einer Gesellschaft wie der amerikanischen, in der die Meinungsfreiheit einen besonderen Stellenwert hat, gibt es den Präzedenzfall, dass Leute nicht einfach `Feuer!` in einem Raum voller Menschen rufen dürfen“, sagte Zuckerberg. „Das ist ähnlich wie das Verbreiten von gefährlichen Falschinformationen während einer Epidemie.“
In dieser Pandemie erlebe man „Täuschungen, die Leute ermuntern, sich nicht behandeln zu lassen“. Das sei „eine andere Liga als das Hin und Her zwischen Kandidaten vor einer Wahl“. Außerdem „gibt es hier vertrauenswürdige Autoritäten, die von Menschen aus der ganzen Gesellschaft anerkannt werden und die Falschmeldungen und Verschwörungstheorien aufdecken“. Das sei eine „ganz andere Dynamik“, als wenn man versuche, „in der Politik der Schiedsrichter zu sein“, sagte Zuckerberg.
Als besonders „abscheulich“ bezeichnete Zuckerberg eine Falschmeldung, die zum Trinken von Bleichmittel aufgefordert hatte. „Wir erlauben keine Inhalte, die eine unmittelbare Gefahr oder ein Risiko schaffen“, sagte Zuckerberg der FAS. (dts)
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