Erzeugerpreise im Dezember auf hohem Niveau weiter rückläufig

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind gefallen – Ursache sind die Preisrückgänge bei Energie. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,3 Prozent höher als im Dezember 2022.
Titelbild
Verarbeitete Kartoffeln kosteten im Dezember 13,5 Prozent mehr als im Dezember 2022.Foto: picture alliance / Anja Mia Neumann/dpa/dpa
Epoch Times19. Januar 2024

In Deutschland sind die Preise auf Herstellerebene am Ende des vergangenen Jahres wieder stärker gefallen. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind zuletzt weiter zurückgegangen. Im Dezember 2023 waren sie um 8,6 Prozent niedriger als im Dezember 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Im November 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -7,9 Prozent gelegen.

Gegenüber dem Vormonat gingen sie im Dezember 2023 um 1,2 Prozent zurück. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren die gewerblichen Erzeugerpreise 2,4 Prozent niedriger als im Jahresdurchschnitt 2022. Einen stärkeren Rückgang im Vorjahresvergleich hatte es zuletzt 2009 gegeben (-4,2 Prozent gegenüber 2008).

Allerdings blieben die Erzeugerpreise im Jahr 2023 auf einem hohen Niveau, nachdem sie in den Jahren 2021 (+10,5 Prozent gegenüber 2020) und 2022 (+32,9 Prozent gegenüber 2021) sehr stark gestiegen waren.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,3 Prozent höher als im Dezember 2022 und blieben gegenüber November 2023 unverändert.

Energie wurde billiger

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im Dezember 2023 die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im Dezember 2022, während Konsum- und Investitionsgüter teurer waren.

Energie war im Dezember 2023 um 23,5 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber November 2023 fielen die Energiepreise um 3,7 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge für Strom. Die Strompreise fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Dezember 2022 um 35,6 Prozent (-5,6 Prozent gegenüber November 2023).

Erdgas in der Verteilung kostete im Dezember 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 22,4 Prozent weniger als im Dezember 2022. Gegenüber dem Vormonat November 2023 sanken die Erdgaspreise um 3,5 Prozent.

Mineralölerzeugnisse waren im Dezember 2023 um 6,7 Prozent billiger als im Dezember 2022. Gegenüber November 2023 sanken diese Preise um 4,4 Prozent. Leichtes Heizöl kostete 14,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-6,2 Prozent gegenüber November 2023). Die Preise für Kraftstoffe waren um 5,1 Prozent niedriger (-3,8 Prozent gegenüber November 2023).

Kartoffeln, Zucker, Butter

Gebrauchsgüter waren im Dezember 2023 um 3,0 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber November 2023 sanken diese Preise um 0,1 Prozent.

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Dezember 2023 um 3,2 Prozent höher als im Dezember 2022, gegenüber November 2023 blieben sie unverändert. Nahrungsmittel waren 2,8 Prozent teurer als im Vorjahr.

Verarbeitete Kartoffeln kosteten 13,5 Prozent mehr als im Dezember 2022, Obst- und Gemüseerzeugnisse 12,4 Prozent mehr. Zucker war 10,5 Prozent teurer als im Dezember 2022.

Billiger als im Vorjahresmonat waren insbesondere nicht behandelte pflanzliche Öle (-28,7 Prozent), deren Preise im Jahr 2022 besonders stark gestiegen waren. Die Preise für Butter sanken im Dezember 2023 um 17,0 Prozent gegenüber Dezember 2022.

Metalle, Stahl, Düngemittel

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Dezember 2023 um 3,7 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat blieben sie unverändert. Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle und chemische Grundstoffe verursacht.

Metalle waren 9,4 Prozent billiger als im Dezember 2022. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Metallpreise um 0,2 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 14,4 Prozent weniger als im Dezember 2022.

Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 17,7 Prozent. Chemische Grundstoffe waren insgesamt 10,4 Prozent billiger als im Vorjahresmonat.

Besonders stark sanken die Preise gegenüber Dezember 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-37,3 Prozent). Papier und Pappe waren 20,6 Prozent billiger als im Dezember 2022, Futtermittel für Nutztiere 19,2 Prozent billiger.

Hohe Preissteigerungen gegenüber Dezember 2022 gab es dagegen bei Transportbeton (+25,2 Prozent) und Zement (+23,2 Prozent). Baukies und natürliche Sande kosteten 17,2 Prozent mehr, Hohlglas 15,3 Prozent.

Investitionsgüter waren 3,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen (+4,7 Prozent) sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,4 Prozent). Gegenüber November 2023 blieben die Preise für Investitionsgüter unverändert.

Hersteller und Verbraucher

Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich tendenziell auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

Wegen der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen deutlich angehoben, in den vergangenen Monaten aber nicht mehr verändert. (dts/dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion