Die Deutsche Umwelthilfe will Diesel und Benziner verbieten – aber kein Einweggeschirr aus Plastik

Die Deutsche Umwelthilfe ist gegen ein Verbot von Einweggeschirr aus Plastik, wie es die EU-Kommission plant. "Verbote werden wegen mangelnder Akzeptanz in der Breite nicht umzusetzen sein", meint der Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft bei der DUH.
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PlastikmüllFoto: iStock
Epoch Times2. Mai 2018

Die selbsternannten Umweltschützer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wollen Diesel und Benziner am liebsten komplett verbieten – der Umwelt zuliebe. Doch Einweggeschirr aus Plastik soll nicht verboten werden. Die DUH und Ökonomen sprechen sich dagegen aus.

„Verbote werden wegen mangelnder Akzeptanz in der Breite nicht umzusetzen sein“, sagte der Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Thomas Fischer, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Um Plastikmüll einzudämmen, seien finanzielle Anreize für wiederverwertbare Produkte besser – dazu gehören etwa Abgaben oder eine Ausweitung des Pfandsystems.

Die EU-Kommission will im Kampf gegen Plastikmüll einem Bericht zufolge Geschirr und Besteck aus Plastik verbieten. Der Verkauf von Gabeln, Messern, Löffeln, Strohhalmen und Essstäbchen aus Plastik solle untersagt werden, hatte die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf einen Richtlinienentwurf berichtet. Er solle am 23. Mai vorgelegt werden.

Der Vorschlag ist gut, denn die Konsequenzen unseres maßlosen Plastikkonsums sind fatal. Ein Film aus 2012 zeigt verschiedene Probleme im Zusammenhang mit Plastik auf und geht auf mögliche Lösungsvorschläge ein.

Plastikverbot würde „Wahlfreiheit der Verbraucher“ eingeschränkt

Und trotz der Gefahr die vom Plastikmüll ausgeht, warnte das marktliberale Centrum für Europäische Politik (cep) am Mittwoch, die Kommissionspläne könnten „erheblich in die produktgestalterische Freiheit der Unternehmen eingreifen“.

Regelungen, dass etwa eine bestimmte Menge recycelter Kunststoff in Produkten verwendet werden muss, könnten die Qualität verschlechtern. Zudem würde ein Verbot die „Wahlfreiheit der Verbraucher“ eingeschränkt. Deshalb plädierte auch das cep für finanzielle Anreizsysteme: Wer auf Plastik bestehe, müsse eben mehr zahlen.

DUH-Mann Fischer forderte, die Herstellung von Einwegverpackungen deutlich zu verteuern. Dafür könnten die „Grüne-Punkt“-Gebühren für schwer recycelbare Produkte deutlich angehoben werden, schlug er vor. Diese Gebühren müssen Hersteller zahlen, wenn sie am dualen Entsorgungssystem teilnehmen wollen. Die Gebühren befänden sich derzeit sowieso in einer Abwärtsspirale, weil sich die verschiedenen Anbieter zu viel Konkurrenz machten, sagte Fischer.

Auch eine Abgabe auf Einwegverpackungen ist denkbar, die Einnahmen würden dann für eine bessere Entsorgung und Wiederverwertung des Abfalls genutzt.

https://www.youtube.com/watch?v=QDwAXwMaIiE

BUND fordert Erhöhung des Pfandbetrags

Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, eine solche Abgabe nicht nur auf Plastik, sondern auf alle Einwegverpackungen zu erheben – Aludosen beispielsweise. „Das oberste Ziel muss es sein, die Herstellung solcher Verpackungen zu verhindern“, sagte Buschmann der AFP.

Es gehe auch darum, dass Verbraucher sorgsamer mit Abfällen umgehen und Einwegverpackungen nicht einfach in der Natur liegen lassen. Hier könnten eine Ausweitung des Pfandsystems auf weitere Produkte sowie eine Erhöhung des Pfandbetrags helfen, sagte Buschmann.

Die Diskussion über Plastikmüll zeigt zumindest schon eine gewisse Wirkung. So kündigte der Verpackungshersteller Tetra Pak am Mittwoch an, bis Ende des Jahres die Strohhalme für seine Getränkekartons nicht mehr aus Plastik, sondern aus Papier herstellen zu wollen. (afp/so)



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