DeepL führt neues KI-Modell für Übersetzungen ein

Im Wettbewerb mit Google, Microsoft, OpenAI – Co. hat sich das Kölner Unternehmen DeepL bislang gut behaupten können. Ein neues KI-Modell soll nun die Übersetzungsqualität weiter steigern.
DeepL hat eine neue KI-Technik auf den Markt gebracht, um die Qualität seiner maschinellen Übersetzungen messbar zu erhöhen.
DeepL hat eine neue KI-Technik auf den Markt gebracht, um die Qualität seiner maschinellen Übersetzungen messbar zu erhöhen.Foto: Christoph Dernbach/dpa
Epoch Times18. Juli 2024

Das Kölner KI-Unternehmen DeepL hat eine neue Generation seines Sprachmodells (LLM) auf den Markt gebracht, um die Qualität seiner maschinellen Übersetzungen messbar zu erhöhen.

Das Unternehmen verwies dabei auf Blindtests mit Sprachexperten. dDese zeigten, dass DeepL-Übersetzungen auf der Basis des neuen „Large Language Models“ besser bewertet sind als die Resultate von Systemen großer Internet-Konzerne aus den USA.

DeepL greift im Training auf spezielle Daten zu

LLM sind maschinelle Lernmodelle für Künstliche Intelligenz, die darauf trainiert sind, menschliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Bekannte LLM sind GPT-n von OpenAI, Gemini von Google oder Llama vom Facebook-Konzern Meta. Das neue Modell von DeepL basiere auf einer LLM-Technologie, die speziell für die Übersetzung und Bearbeitung von Texten entwickelt worden sei, so die Firma.

Im Gegensatz zu allgemeinen Modellen, die auf Basis des frei zugänglichen Internets trainieren, greife DeepL im Training seines LLMs auf spezielle Daten zu, betonte das Unternehmen. Diese Daten seien über sieben Jahre lang speziell auf die Erstellung und Übersetzung von Inhalten abgestimmt worden.

Um sicherzustellen, dass das Modell die bestmögliche Übersetzung liefere, setze DeepL außerdem „Tausende von handverlesenen und speziell geschulten Sprachexperten ein“, die das Modell optimierten.

Bevorzugt gegenüber Google Translate, ChatGPT und Microsoft

Blindtests haben nach Angaben des Unternehmens gezeigt, dass die Übersetzungen von DeepL von Sprachexperten 1,3-mal häufiger bevorzugt werden als Google Translate, 1,7-mal häufiger als ChatGPT-4 und 2,3-mal häufiger als Microsoft.

Übersetzungen auf der Grundlage des neuen Modells seien von sofort an für DeepL-Pro-Kunden für die Sprachen Englisch, Japanisch, Deutsch und vereinfachtes Chinesisch verfügbar. Weitere Sprachen würden in Kürze folgen.

DeepL Pro ist die kostenpflichtige Übersetzungslösung für Unternehmen und Organisationen, die viel übersetzen müssen und dabei ihre Daten schützen wollen. Das Unternehmen bietet zudem eine kostenlose DeepL-Variante für kurze Textübersetzungen an.

Nach einer Finanzierungsrunde im Mai wird DeepL mit zwei Milliarden US-Dollar (1,85 Mrd. Euro) bewertet. Das Unternehmen hatte sein Produktportfolio zuletzt um einen Schreibassistenten mit Künstlicher Intelligenz (DeepL Write Pro) erweitert. DeepL beschäftigt rund 900 Mitarbeiter. (dpa/red)



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