Britische Kaufhauskette Debenhams schließt alle Häuser mit 12.000 Beschäftigten
Die traditionsreiche Kaufhauskette Debenhams verschwindet aus dem Stadtbild der britischen Innenstädte. Debenhams werde alle Läden schließen, wie die Insolvenzbeauftragten am Montag (25. Januar) mitteilten. Die Kette hatte im Dezember die Insolvenz erklärt. Der Name des 1778 gegründeten Unternehmens lebt aber weiter: Der Online-Modehändler Boohoo kaufte die Marke.
Der Ausverkauf beginnt, sobald der Einzelhandel in Großbritannien wieder öffnen darf, kündigte der Insolvenzverwalter, die Kanzlei FRP Advisory, am Montag an. „Der Ausverkauf in den Läden wird mehrere Wochen dauern, bis die Lagerräumung beendet ist.“ Der Erlös gehe an die Gläubiger.
„Leider werden alle Geschäfte im Vereinigten Königreich für immer geschlossen“, hieß es weiter. Wie AFP erfuhr, bedeutet das die Kündigung für rund 12.000 Beschäftigte.
Boohoo kaufte die Marke und die Kundenkartei für 55 Millionen Pfund (62 Millionen Euro), wie der Onlinehändler mitteilte. Boohoo werde die Online-Plattform von Debenhams „umbauen und neu starten“. Debenhams sei eine eingeführte Marke – die Seite verzeichne im Jahr rund 300 Millionen Kundenbesuche. Damit gehöre Debenhams zu den Top Ten des Online-Handels in Großbritannien.
Boohoo wurde 2006 gegründet und setzt auf junge Kunden im Alter von 16 bis 30 Jahren. Das Unternehmen bietet vor allem „Fast Fashion“, Kollektionen also, die schnell wechseln, und ist spezialisiert auf Eigenmarken. „Wir bringen wöchentlich über 500 neue Produkte auf den Markt, um für wenig Geld gut aussehen zu können“, wirbt Boohoo auf seiner Seite. Das Unternehmen ist auch in Deutschland aktiv. 2020 machte Boohoo einen Umsatz von 1,235 Milliarden Pfund, nach eigenen Angaben waren das 44 Prozent mehr als im Vorjahr.
(afp)
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