Bericht: Hunderte Jobs bei Opel in Rüsselsheim und Eisenach stehen auf dem Spiel

Im Streit um die Sanierung bei Opel stehen an den Standorten Rüsselsheim und Eisenach möglicherweise mehrere hundert Jobs auf dem Spiel. Das berichtete die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag unter Berufung auf Insider.
Opel-Sitz in Rüsselsheim, Deutschland.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times19. April 2018

Im Streit um die Sanierung bei Opel stehen an den Standorten Rüsselsheim und Eisenach möglicherweise mehrere hundert Jobs auf dem Spiel. Wie die „Wirtschaftswoche“ am Donnerstag unter Berufung auf Insider berichtete, könnte das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim 2020 nur noch Arbeit für bis zu 5.000 Mitarbeiter haben – derzeit sind es 7.700. Im thüringischen Eisenach könnten demnach 2019 nur noch 900 statt derzeit 1.800 Menschen arbeiten.

Der französische Eigentümer PSA und die Gewerkschaft IG Metall ringen derzeit um die Zukunft der Standorte. Am Donnerstag gab es an den drei Produktionsstandorten in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach Betriebsversammlungen, auf denen die Mitarbeiter über den aktuellen Stand der Verhandlungen über das Sanierungskonzept des Autobauers informiert wurden.

Die „Wirtschaftswoche“ berichtete, dabei wurden auch Charts mit unterschiedlichen Szenarien für den kommenden Personalabbau gezeigt. Der geplante Abbau gehe an den Kern der Marke, zitierte das Magazin einen Betriebsratsvertreter.

Die IG Metall wirft PSA mit Blick auf Eisenach „Erpressung“ vor, wie es schon zuvor in Gewerkschaftskreisen geheißen hatte. Das Überleben des Standorts sowie hunderte Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Der Autobauer wolle nicht die nötigen Investitionen tätigen, um das Eisenacher Werk rentabel zu halten.

Das Management von Opel hatte vom Betriebsrat gefordert, die Erhöhung im Metall-Tarifvertrag von 4,3 Prozent für dieses Jahr stunden zu dürfen. Das lehnte der Betriebsrat ab. Daraufhin kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller in einem Brief an die Mitarbeiter an, den Produktionsstart für ein elektrifizierbares Fahrzeug in Eisenach auf Eis zu legen.

Opel versucht derzeit unter dem Druck von PSA, seine Kosten massiv zu senken. Dazu legte der Konzern im Dezember Programme für Altersteilzeit und Vorruhestand sowie Ende März ein Programm für freiwillige Abfindungen auf.

Außerdem hat Opel die Verträge mit 1.600 Händlern europaweit gekündigt. Auch im Vertrieb will der Konzern weniger ausgeben. Die meisten der knapp 400 deutschen Händler sollen aber einen neuen Vertrag angeboten bekommen. (afp)



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