Bedarf noch lange nicht gedeckt: Weiterhin viele Lokführer gesucht

Obwohl Bahnunternehmen mehr Lokführer einstellten als in den Jahren zuvor herrscht weiterhin großer Bedarf. Vor allem regionale Verkehrsanbieter profitierten davon. Auf 100 offene Stellen kommen der Allianz pro Schiene zufolge derzeit gerade einmal 23 arbeitslose Lokführer.
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Ein Lokführer im Führerstand eines Diesel-Triebwagens der Deutschen Bahn.Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa
Epoch Times2. November 2019

Bahnunternehmen haben 2018 deutlich mehr dringend benötigte Lokführer eingestellt als in den Jahren zuvor.

Rund 3100 Menschen begannen im vergangenen Jahr als Zugführer, wie aus Daten des Lobbyverbands Allianz pro Schiene hervorgeht. Damit stieg die Gesamtzahl um mehr als sieben Prozent auf rund 46.800. Das war der größte Anstieg seit 2015. Die Angaben beruhen auf Daten der Bundesagentur für Arbeit sowie des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen.

Von der gestiegenen Einstellungszahl profitierten vor allem regionale Verkehrsanbieter: Fast zwei Drittel der neuen Kollegen wurden U- und Straßenbahnfahrer. Alle übrigen gingen zu Eisenbahn-Unternehmen. „Das ist mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein“, teilte Verbands-Geschäftsführer Dirk Flege mit. „Die Einstellungsoffensive der Bahnunternehmen zeigt Wirkung.“

Trotz der neuen Anstellungen wächst der Bedarf aber schneller als die Bewerberzahlen. Auf 100 offene Stellen kommen der Allianz pro Schiene zufolge derzeit gerade einmal 23 arbeitslose Lokführer. Bis Mitte 2018 hatte das Verhältnis noch 100 zu 30 betragen. „Damit hat sich die Knappheit weiter verschärft“, teilt der Verband auf Anfrage mit.

Das bekommt auch die Deutsche Bahn zu spüren, die in diesem Jahr mehr als 2000 Lokführer einstellen will. „Davon haben wir Stand Ende September bereits 1700 eingestellt“, teilte der Konzern auf Anfrage mit.

Weil gleichzeitig viele aus dem Dienst ausscheiden, erhöht sich der Bestand bei der Deutschen Bahn aber nur langsam: um knapp 500 Lokführer seit Ende 2017 auf derzeit rund 18.700. Rund 400 davon kamen allein im laufenden Jahr hinzu und damit vier Mal so viele wie im Gesamtjahr 2018. (dpa)



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