Bahnstreik beendet – Friedenspflicht von 5. Februar bis 3. März
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn ist früher zu Ende gegangen als ursprünglich geplant. Seit 2 Uhr am Montagmorgen rollen viele Züge wieder.
Es sei gelungen, wieder in den Normalbetrieb zu wechseln, sagte eine Bahn-Sprecherin. „Dennoch wird es im Verlauf des Montags noch zu vereinzelten Einschränkungen im Angebot des Fernverkehrs kommen“, hieß es. „Auch im Regionalverkehr kann es im Laufe des Montags noch zu regional unterschiedlichen Einschränkungen kommen“, warnte der Konzern.
Bis zum 3. März gilt Friedenspflicht
Eigentlich sollte der Ausstand sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr bis Montagabend, 18:00 Uhr, andauern. Die Bahn und die GDL verständigten sich aber in der Nacht auf Samstag auf ein vorzeitiges Ende und neue Verhandlungen ab dem 5. Februar.
Diese sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten werden. Beide Seiten gaben an, dass das Ziel ein Tarifabschluss Anfang März sei. Bis einschließlich 3. März gilt eine Friedenspflicht.
Bei den anstehenden Verhandlungen soll unter anderem über Modelle zur Arbeitszeitverkürzung gesprochen werden. Die Bahn hat sich zudem bereiterklärt, über eine Entgelterhöhung per Festbetrag zu reden.
Bisher hatte sich der bundeseigene Konzern stets für prozentuale Erhöhungen ausgesprochen. Festbeträge helfen in der Regel vor allem den unteren Einkommensgruppen und werden daher von Gewerkschaften oft bevorzugt ausgehandelt.
Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro vereinbart
Bereits fest vereinbart wurde die Zahlung von 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Diese Zahlung fällt für die Beschäftigten steuern- und abgabenfrei aus, es gilt also brutto gleich netto.
Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL begann Anfang November. Die Gewerkschaft zog mit der Forderung nach drei Stunden weniger Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei gleichbleibendem Lohn in die Verhandlungen. Zudem wollte sie 555 Euro mehr Entgelt bei zwölf Monaten Laufzeit des Tarifvertrags erreichen.
Das aktuelle Angebot der Bahn sieht 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April 2025 vor. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden.
Berlin – Köln fährt noch eingeschränkt
Laut der Webseite der Bahn fällt auf der Strecke Berlin – Köln noch jeder zweite angezeigte Fernzug aus. Für Fahrten zwischen Berlin und München werden dagegen keine Einschränkungen angezeigt. Das gilt beispielsweise auch für die Strecken Frankfurt – München und Hamburg – Köln.
Seit Beginn des Streiks im Personenverkehr am Mittwochmorgen arbeitete die Bahn mit einem Notfahrplan. Im Fernverkehr waren so rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots unterwegs. Mit dem Notfahrplan wollte die Bahn auch einen möglichst reibungslosen Betriebsstart nach dem Streik ermöglichen. Im Güterverkehr endete der Ausstand bereits am Sonntagabend.
Laut Angaben der Deutschen Bahn konnte im Güterverkehr bereits ein „erheblicher Rückstau von Güterzügen in den Rangieranlagen“ abgebaut werden. Dennoch dauere es erfahrungsgemäß mehrere Tage, bis die Züge wieder im Regelbetrieb unterwegs seien, hieß es. (afp/dpa/dts/red)
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