Bahn: 2019 Fahrgastrekord – jetzt drückt Corona-Krise die Fahrgastzahlen weit herunter
In die Fernzüge der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr so viele Fahrgäste gestiegen wie nie zuvor.
150,7 Millionen Kundenfahrten entsprachen einem Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Der Konzernumsatz legte um 0,9 Prozent auf 44,4 Milliarden Euro zu. Wegen hoher Investitionen und steigender Personalkosten sank jedoch der Gewinn aus dem laufenden Geschäft. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 1,84 Milliarden Euro 13 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Es gehe darum, die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn in Deutschland substanziell zu steigern, erklärte Bahnchef Richard Lutz. „Zukunftsausgaben haben in den nächsten Jahren Vorrang, was sich mittelfristig in niedrigeren Ergebnissen widerspiegeln wird.“ Unterm Strich erwirtschaftete die Bahn ein Jahresergebnis von 680 Millionen Euro, 25 Prozent mehr als im Vorjahr. 650 Millionen Euro gingen als Dividende an den Eigentümer – den Bund.
Folgen der Corona-Krise noch nicht absehbar
Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Krise seien in ihrer genauen Höhe noch nicht bezifferbar, sagte Finanzvorstand Levin Holle mit Blick auf das laufende Jahr. Im Geschäftsbericht ist von erheblichen negativen Auswirkungen die Rede. Der Umsatz werde voraussichtlich sinken.
„Unsere Aufgabe ist es, trotz sehr hoher Investitionen und zusätzlicher Belastungen durch die Corona-Pandemie weiterhin die finanzielle Stabilität der DB sicherzustellen“, sagte Holle. Wegen stark gesunkener Fahrgastzahlen hatte der Konzern sein Angebot in den vergangen Tagen auf gut drei Viertel heruntergefahren.
Auch im deutschen Regionalverkehr fuhren mehr Menschen mit der Deutschen Bahn. Es gab 2019 knapp zwei Milliarden Kundenfahrten, bei einem Plus von 1,6 Prozent. „Wir sehen klare Anzeichen für eine Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene“, sagte Lutz. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft ging in der Sparte DB Regio jedoch zurück. Deutlich im Minus war aber erneut die Gütersparte DB Cargo. (dpa)
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