Aufwendige neue Abgastests: Lieferengpässe bei VW möglich

Wie viel verbrauchen neue Autos wirklich? Der neue Prüfzyklus WLTP soll in der Frage etwas realistischere Antworten liefern. Für die Autobauer ist die Umstellung auf WLTP allerdings eine Kraftanstrengung. Was bedeutet das für VW?
Titelbild
Blick auf ein Auspuffrohr in einer Werkstatt.Foto: Ina Fassbender/dpa
Epoch Times13. Mai 2018

Die Umstellung auf den neuen Abgas-Teststandard WLTP droht Volkswagen Lieferengpässe bei bestimmten Modellen zu bescheren.

Wenn der Prüfzyklus zur Bestimmung von Verbrauch sowie Schadstoff- und CO2-Emissionen eingeführt wird, könne es in der zweiten Jahreshälfte bei der Kernmarke VW Pkw zu „Anpassungen in der Produktion“ kommen, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Das bedeutet, das der Autobauer gezwungen sein könnte, einen Teil der normalen Produktionsabläufe wegen zusätzlichen Aufwands umzuplanen.

Einem Bericht der Branchenzeitung „Automobilwoche“ zufolge denkt der Autobauer deshalb auch über eine Verkürzung der Werksferien nach. Nach dpa-Informationen geht es allerdings nicht um die Werksferien, sondern vor allem um mögliche Lieferengpässe. Davor hatte bereits der neue Konzernchef Herbert Diess Anfang Mai auf der Hauptversammlung gewarnt.

„Falls es Entscheidungen zu veränderten Fahrweisen an Fertigungsstandorten geben sollte, werden die Mitarbeiter frühestmöglich informiert“, schrieb die „Automobilwoche“. Alle Beteiligten arbeiten nach VW-Angaben mit Hochdruck daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

Zum 1. September 2018 sind für neu zugelassene Pkw zertifizierte WLTP-Messungen erforderlich. Derzeit müssen VW-Kunden dem Bericht zufolge bei einer Neuwagen-Bestellung eine „Zusatzvereinbarung WLTP“ unterschreiben, wenn ihnen die neuen Verbrauchs- und CO2-Emissionswerte noch nicht mitgeteilt werden können.

Unter Berufung auf interne Dokumente meldete das Blatt, die VW-Händler seien informiert worden, dass man für betroffene Bestandsfahrzeuge „eine Ausnahmegenehmigung mit einer entsprechenden Fristverlängerung für die Erstzulassung beim (Kraftfahrt-Bundesamt) KBA beauftragen“ werde.

Gleichzeitig strafft VW sein Angebot. So wird der Passat mit 120-PS-Dieselmotor nach der Modellüberarbeitung serienmäßig über ein SCR-System zur Abgasreinigung verfügen. Bisher war dies eine Zusatzausstattung. Darüber hinaus sollten wenig nachgefragte Motor-Getriebe-Varianten mit dem Modelljahr 2018 auslaufen und nicht mehr auf WLTP umgestellt werden. So soll es etwa den Allrad-Tiguan mit 150-PS-Diesel künftig nur noch mit Doppelkupplungsgetriebe geben. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion