Air-Berlin-Pleite wird für Steuerzahler teuer
Acht Monate nach der Pleite von Air Berlin verdichten sich laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins Focus die Hinweise, dass der Steuerzahler für den Großteil des Kredits aufkommen muss, den die Bundesregierung Anfang September 2017 zur Stützung der Airline garantiert hat.
Von dem staatlich verbürgten Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 150 Millionen Euro sind bis zum 9. Januar 2018 rund 61 Millionen Euro zurückgezahlt worden. Seitdem seien keine weiteren Tilgungen mehr geflossen, schreibt das Magazin.
Das gehe aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Katharina Dröge (Grüne) hervor, so Focus. Zwar rechne man noch mit weiteren Zahlungen, heißt es von Regierungsseite.
Aber woher acht Monate nach dem Konkurs noch nennenswerte Summen kommen sollen, bleibt ebenso unerwähnt wie die Höhe der erhofften Rückflüsse.
Im letzten Bericht des Insolvenzverwalters Lucas Flöther an die Gläubiger von Air Berlin wurde bereits im Januar 2018 festgestellt, dass die veräußerungsfähigen Vermögenswerte der Pleite-Airline maximal 75 Millionen Euro betragen hatten.
Die Bundesregierung muss eingestehen, dass rund 90 Millionen des 150-Millionen-Kredits noch nicht zurückgezahlt wurden“, sagt Dröge dem Focus.
„Ob sie jemals zurückgezahlt werden, ist mehr als ungewiss.“ Den Steuerzahlern würde dadurch „ein gigantischer Schaden entstehen.“
Zu den 90 Millionen Euro Kreditausfall kämen noch knapp 80 Millionen Euro an Insolvenz- und Transferkurzarbeitergeld, die von der Bundesanstalt für Arbeit überwiesen wurden. (dts)
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