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Gewiss hat Adolf Merckle Fehler gemacht. Im Geschäft wie auch als Mensch. Dass er den Selbstmord als letzten Ausweg gesehen hat, zeigt, wie sehr er an seinem Familienunternehmen gehangen hat. Mehr, als gut sein kann. Dass er mit seinen VW-Aktienspekulationen zum Schluss grobe Fehler gemacht hat, ist unbestritten. Doch da stand er als Leiter des Merckleschen Firmenimperiums bereits mit dem Rücken zur Wand. Wer die letzten Wochen seines Lebens die Schlagzeilen las, weiß, wie verzweifelt er um den Fortbestand des Firmenimperiums gekämpft hat, mit Käufen, Verkäufen, dem Einsatz von Privatvermögen. Doch zwecklos, an den Börsen war für ihn nichts mehr zu holen.
Es drängt sich die Frage auf, warum ein gestandener Unternehmer, der es mit Pharmafirmen zum großen Geld gebracht hatte, überhaupt den Weg an die Börse nahm. Für Investmentbanker, Consultants und Wirtschaftsgurus aller Art zieht die Antwort sicher rasch vom Leder: Wer konnte, ging an die Börse. Gefressen oder gefressen werden.
Doch sind es nicht eigentlich genau die Unternehmer, die Entrepreneurs vom Schlage eines Adolf Merckle, die das Land und die Wirtschaft heute so bitter nötig hat? Was ist aus ihnen geworden? Hat sie alle die Finanzmaschinerie zu plan- und strategielosen Managern umfunktioniert, die nur noch bis zum nächsten Quartalszwischenberichtsvorausblickspressegespräch denken und agieren können? Sollte es noch den Urtypus des Unternehmers, der die Hochs und Tiefs mit seinem Unternehmen und seinen Mitarbeitern tragen will, da draußen geben, jetzt ist nicht die Zeit, vorschnell das eigene Leben wegzuwerfen. Auch, wenn Sie sich in die Umklammerung der Börse begeben haben: Sie werden gebraucht. Für richtiges Wirtschaften.
Erschienen in The Epoch Times Deutschand Nr. 2/09
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