Unternehmen erwarten Wirtschaftseinbruch in kommenden zwölf Monaten
Mehr als 24.000 Betriebe aus allen Branchen und Regionen gaben im Rahmen der Konjunkturumfrage Auskunft zur aktuellen und erwarteten Geschäftslage in Deutschland.
Dabei erwarten 52 Prozent der teilnehmenden Unternehmen deutliche Einbußen und eine weitere Abwärtsentwicklung ihrer Geschäfte. Vor allem die Industrie rechnet mit weiteren Einbrüchen und etwa jedes zwölfte Unternehmen dieser Branche (acht Prozent) plant, die eigene Produktion aufgrund gestiegener Kosten zu verlagern oder die Produktion zu drosseln. Das beträfe vor allem den Kraftfahrzeugbau.
Fast drei von fünf Unternehmen (59 Prozent der Teilnehmer) wollen ihre gestiegenen Energiekosten auch an ihre Kunden weitergeben, insbesondere jene in der Industrie- und Baubranche.
Knappe acht Prozent hingegen erwarten eine Verbesserung der allgemeinen Situation. „Das ist der schlechteste Wert, den wir jemals seit Beginn der Erhebung im Jahr 1985 gemessen haben“, so Martin Wansleben, DIHK-Hauptgeschäftsführer. „Selbst in den Zeiten von Corona und der Finanzmarktkrise lag der Anteil der Optimisten bei mehr als zehn Prozent.“
Wachstum wird von Energiepreiskrise gedrückt
Noch profitiert die Wirtschaft vom Aufschwung durch die Rücknahme der Corona-Maßnahmen: „Viele Betriebe, die während der Pandemie noch direkt vom Lockdown betroffen waren, (können) in diesem Jahr erstmals wieder ohne Einschränkungen ihre Geschäfte öffnen“, erklärte Wansleben. „Diese Wachstumsimpulse werden aber von der Energiepreiskrise, der Inflation und der trüben Weltkonjunktur seit Monaten aufgezehrt.“
Laut DIHK belastet vor allem die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Energiepreiskrise die Unternehmen und das in nahezu allen Branchen: 82 Prozent der Umfrageteilnehmer stufen die hohen Preise als Geschäftsrisiko ein.
Die finanzielle Lage der Unternehmen hat sich der Konjunkturumfrage zufolge merklich verschlechtert. 41 Prozent aller Unternehmen hätten ihre Finanzierungssituation als “problematisch“ bezeichnet. Im Frühsommer waren es 35 Prozent, vor einem Jahr noch 31 Prozent. Besonders betroffen sind demnach kleine Unternehmen. „Der schnelle Anstieg quer über alle Branchen und Größenklassen ist besorgniserregend“, erklärte Wansleben. (afp/ns)
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