Unister: „Travel Betriebsgesellschaft“ jetzt auch insolvent

Kurz nach der Insolvenz der Holding des Leipziger Internetunternehmens Unister hat auch die wichtige Reisetochter Unister Travel Betriebsgesellschaft Insolvenz angemeldet. Deutsche machen sich Sorgen um ihren Urlaub oder um ihr Geld.
Titelbild
Unister-Büro in Leipzig: Unister Travel beschäftigt rund 495 Mitarbeiter - und damit einen großen Teil der insgesamt etwas mehr als 1000 Beschäftigten von Unister.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times21. Juli 2016

Unter dem Dach der Tochterfirma sind die Reisegeschäfte von Unister gebündelt, darunter auch die Betreiberfirma des Portals ab-in-den-urlaub.de. Ein entsprechender Antrag sei eingereicht, teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstag mit. Es ist damit die vierte Tochter von Unister, die neben der Holdinggesellschaft bisher insolvent ist.

Das operative Geschäft der Reiseportale laufe weiter, teilte Flöther mit. Dennoch war zunächst nicht klar, was die Insolvenz der Reisemutter für Kunden konkret bedeuten könnte. „Unsere vorrangigste Aufgabe, gemeinsam mit dem Management-Team der Unister-Holding, ist schnellstmöglich Klarheit für die Kunden von Unister Travel in offenen Fragen zu ihren Buchungen zu schaffen“, sagte Flöther.

Künftige Buchungen auf allen Reiseportalen gewährleistet

Ein Großteil der Leistungen habe bereits gesichert werden können. „Künftige Buchungen sind nunmehr auf allen Reiseportalen gewährleistet“, sagte Föther. „Für die übrigen Leistungen und Konstellationen arbeiten wir an einer kurzfristigen Lösung und werden darüber zeitnah informieren.“

Unister Travel beschäftigt rund 495 Mitarbeiter – und damit einen großen Teil der insgesamt etwas mehr als 1000 Beschäftigten von Unister. „Die Löhne und Gehälter der betroffenen Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld gesichert.“

Zwei weitere Töchter unter dem Dach von Unister Travel hatten bereits Insolvenz angemeldet, die Urlaubstours GmbH am Dienstag, die Tochter U-Deals am Mittwoch. Zudem ist die Tochter Unister GmbH insolvent. Die Holding hatte am Montag, wenige Tage nach dem Tod des Firmengründers Thomas Wagner Insolvenz beantragt. Wagner ist am vergangenen Donnerstag bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen, nachdem er zuvor in Venedig Gespräche geführt hatte.

Mit an Bord waren neben dem Piloten ein weiterer Unister-Gesellschafter, ein 65-jähriger und der Pilot. Nach Unister-Angaben war Wagner in Venedig zu Gesprächen mit möglichen Investoren in die italienische Stadt geflogen.

Angesichts der Umstände der Reise vermutet Unister-Mitgesellschafter Daniel Kirchhof kriminelle Handlungen und hat inzwischen Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Sein Verdacht reiche „bis hin zur Geldwäsche“, hatte er am Mittwoch der dpa gesagt. Kirchhoff, war bis Anfang 2015 Unister-Finanzchef. (dpa)



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