TikTok-Chef Mayer tritt zurück und verlässt Unternehmen
Der Chef der Videoplattform TikTok, Kevin Mayer, tritt zurück und verlässt das Unternehmen. Das teilte TikTok am Donnerstag mit. Der zum chinesischen ByteDance-Konzern gehörenden Internetplattform droht in den USA ein Verbot – Präsident Donald Trump verdächtigt TikTok der Spionage für die Regierung in Peking.
Mayer hatte das Amt erst seit dem 1. Juni inne. Zuvor war er verantwortlich für Disneys Streamingdienste. Bei dem US-Unterhaltungskonzern führte er die Streamingdienste Hulu, ESPN+ und Disney+.
Im Streit um das drohende Verbot von TikTok hatten die Betreiber am Montag wie angekündigt Klage bei einem Bundesgericht in Kalifornien eingereicht. Sie richtet sich gegen ein auf Anfang August von Trump unterzeichnetes Dekret, das ein Verbot von TikTok ab Mitte September hinausläuft, sollte der chinesische Mutterkonzern die Plattform bis dahin nicht verkauft haben.
TikTok erklärte, das „extreme“ Vorgehen der Regierung sei durch keinerlei Belege gerechtfertigt. Das Unternehmen stelle anders als von der Regierung angegeben keine „Bedrohung“ für die nationale Sicherheit dar.
TikTok entstand 2017 durch die Zusammenlegung mit der Mitsing-App Musical.ly, die mit einer Lippensynchronisierungsfunktion für selbstgedrehte Videos erfolgreich wurde. Die Nutzer können 15 bis 60 Sekunden lange Videos erstellen: In den Clips wird getanzt, es finden sich Parodien, Sketche und viele Schönheitstipps.
Mithilfe künstlicher Intelligenz ermittelt die App Vorlieben der Nutzer und schlägt ihnen immer weitere Videos vor. Analysten zufolge beruht der Erfolg von TikTok auch darauf, dass die dort gezeigten Kurzvideos nicht wie häufig auf Instagram perfekt gestylte und sorgfältig arrangierte Bilder zeigen, sondern Nutzer im Jogginganzug in ihrem Wohnzimmer. (afp/nh)
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