Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Experten raten von spontanen Überraschungsgeschenken ab. "Wer einen Liebsten zu Weihnachten mit einem tierischen Geschenk überraschen will, bedenkt nicht, dass ein Tier kein Kleidungsstück oder Spielzeug ist, welches man im Zweifel auch wieder zurückgeben kann", sagt der Deutsche Tierschutzbund.
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Katzen und Hunde - und auch andere Tiere - sind nicht immer gute Weihnachtsgeschenke.Foto: iStock
Epoch Times22. Dezember 2019

Ein Hamster, eine Katze oder sogar ein Hund: Auf den Weihnachtswunschzetteln vieler Kinder steht ein Haustier zum Kuscheln und Herumtollen ganz oben. Doch die Gefahr ist groß, dass schon nach wenigen Wochen das Interesse der Kinder erlischt oder den Besitzern die Aufgabe über den Kopf wächst.

Tierschützer sagen deshalb ganz klar: Ein Tier ist kein Weihnachtsgeschenk.

Experten raten von solchen spontanen Überraschungsgeschenken ab. „Wer einen Liebsten zu Weihnachten mit einem tierischen Geschenk überraschen will, bedenkt nicht, dass ein Tier kein Kleidungsstück oder Spielzeug ist, welches man im Zweifel auch wieder zurückgeben kann“, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund.

Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) warnt vor einem spontanen Haustierkauf. Vorab seien viele Fragen zu klären – ihr Ministerium schaltete dafür die Internetseite www.haustier-berater.de.

Die erste große Begeisterung verfliege oft schnell, und die Tiere landeten häufig im Tierheim – wegen spontaner Urlaubspläne oder unerwarteter Kosten und Anforderungen. „Alle Jahre wieder werden nach Weihnachten unzählige Tiere in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen abgegeben“, kritisiert auch die Tierschutzorganisation Peta. Im schlimmsten Fall werden sie ausgesetzt.

Wer übernimmt die Verantwortung?

Ein Tier sollte nicht spontan angeschafft werden, sondern erst, wenn sich alle Familienmitglieder darüber informiert haben und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Vor allem sollte vorher geklärt werden, wer sich um das Tier kümmert. Denn ein Haustier ist nicht nur kurzzeitig Gast, sondern bleibt viele Jahre. Oft merken zum Beispiel Eltern erst zu spät, dass ein Großteil der Versorgung – das Füttern, Säubern des Geheges oder das Gassigehen – an ihnen hängen bleibt.

Neben der Nahrung verursachen auch die regelmäßigen Tierarztbesuche für Impfungen und Routinekontrollen Kosten. Es sollte auch bedacht werden, dass der tierische Mitbewohner ernsthaft erkranken kann und dann behandelt werden muss. Auch kann aus dem niedlichen Kätzchen später eine Kratzekatze werden, die Möbel beschädigt – oder das Kaninchen riecht eben streng.

Bevor ein Haustier in die Familie einzieht, sollte auch geklärt werden, wer es in der Urlaubs- und Ferienzeit pflegt. Das können die Großeltern oder Freunde sein, aber auch Tierpensionen oder Nachbarn. Wichtig ist, dass den Tieren ihre gewohnten Schlafbehälter und Spielzeuge mitgegeben werden.

Tierheim oder Tierpatenschaft?

Laut Tierschutzbund lohnt sich immer ein erster Gang ins Tierheim. Für die Auswahl eines passenden neuen Mitbewohners sollte aber viel Zeit mitgebracht werden. Hilfreich ist die Erfahrung der Tierpfleger, die ihre Schützlinge genau kennen. Jedes Jahr werden Peta zufolge rund 300.000 Tiere in den Tierheimen abgegeben oder ausgesetzt, viele von ihnen waren sogenannte Impulskäufe.

In Deutschland warten bis zu 25 Prozent der Tiere in den Heimen zwölf Monate oder länger auf ein neues Herrchen oder Frauchen. Aber auch hier gilt: Möglichst kein Tier in der Weihnachtszeit aufnehmen, denn Trubel und Hektik erschweren dem Neuzugang die Eingewöhnung im neuen Zuhause.

Wer jemanden beschenken möchte, der sich einen tierischen Mitbewohner wünscht, dem empfiehlt Peta eine Tierpatenschaft. Damit wird ein gerettetes Tier auf einem Lebenshof oder im Tierheim unterstützt – und der Beschenkte erfährt regelmäßig, wie es seinem Schützling geht. Patentiere im Tierheim können oft auch besucht werden. (afp)



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