Tesla sucht in Grünheide Mitarbeiter mit Geheimdienst-Erfahrung
Vor allzu dienstbeflissenen Petzen und potenziellen Saboteuren will Elektroautobauer Tesla seine Fabrik im brandenburgischen Grünheide schützen. Auf der eigenen Homepage sowie über diverse Karriereplattformen sucht Elon Musks Konzern einen deutschsprachigen „Security Intelligence Investigator“ für die dortige Gigafactory.
Der unternehmensinterne Nachrichtendienstler wäre unter anderem für den Schutz von geistigem Eigentum sowie Geschäftsgeheimnissen und vertraulichen Information zuständig. Der Mitarbeiter soll Teil eines Teams werden, das aus Ermittlern und Analysten bestehe. Gemeinsam solle man „jedwede Unterminierung von Teslas Geschäftstätigkeit identifizieren, auswerten, unterbinden und davor schützen“.
Lässt Tesla auch das Freizeitverhalten von Mitarbeitern überwachen?
Verlangt wird von den Bewerbern einschlägige Berufserfahrung im Bereich der „Durchführung und Beaufsichtigung komplexer, globaler Ermittlungen“. Außerdem solle man mit „Kenntnissen hinsichtlich Ermittlungsstrategien unter Einsatz technisch-forensischer Fähigkeiten und Daten“ vertraut sein.
Ins Profil passen vor allem frühere Mitarbeiter von Geheimdiensten, aber auch einschlägige Forensiker, Datentechniker, Polizeibeamte oder Privatdetektive.
Der künftige interne nachrichtendienstliche Mitarbeiter soll Tesla innerhalb und außerhalb des Betriebsgeländes vor möglichen Bedrohungen schützen. Dies schließe „hochsensible, komplexe und vertrauliche Untersuchungen“ ein.
Mögliche Tätigkeitsbereiche seien dabei Bedrohungen durch Datenverlust, Diebstahl geistigen Eigentums, Technologiemissbrauch oder Interessenskonflikte. Im äußersten Fall könnte die Tätigkeitsbeschreibung also auch die Beobachtung von Aktivitäten oder Verbindungen von Mitarbeitern außerhalb der Dienstzeit umfassen.
Mit vielschichtiger Strategie Betriebsgeheimnisse schützen
Bis dato schützt Tesla sein Werk in Grünheide unter anderem durch ein engmaschiges Netz an Kameras und durch Handyverbote am Arbeitsplatz. Mitarbeiter, die das hauseigene WLAN nutzen, werden bezüglich des Netzverkehrs überwacht.
Es gibt einen Werkschutz, Aufsichtspersonal und ein Auto mit Kamera, das sich über das Gelände bewegt und Überwachungsbilder überträgt. Mitarbeiter müssen zudem eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen.
Die „Märkische Oderzeitung“ (MOZ) befürchtet nun, die nachrichtendienstliche Verstärkung des Teams könnte potenziellen „Whistleblowern“ das Leben schwer machen. Solche hätten das Blatt bislang schon fallweise mit internen Informationen über Brände oder einen Giftpulver-Austritt versorgt.
Allerdings ist in solchen Fällen auch der Dienstvorgesetzte oder der Sicherheitsbeauftragte der korrekte Ansprechpartner. Zudem ist Mitarbeitern vertraglich das Recht zugesichert, „mögliche Rechtsverstöße vertraulich an die zuständigen Behörden oder ein Gericht zu melden“. Für den Fall vorsätzlicher und nicht gerechtfertigter Verletzungen der Geheimhaltungsvereinbarung behält sich Tesla jedoch Schadensersatzklagen vor.
Frühere Stasi-Mitarbeiter waren beliebte Mitarbeiter im Betriebsschutz
Ob auch eine frühere Tätigkeit beim früheren Ministerium für Staatssicherheit der DDR oder beim Aufklärungsdienst der NVA als willkommene Berufserfahrung gelte, bleibt offen. In den meisten Fällen liege die Tätigkeit zum einen weit zurück, zudem stehen nur wenige Personen mit längerer Erfahrung in diesem Bereich noch im aktiven Erwerbsprozess.
In einigen Konzernen griff man nach der Wiedervereinigung jedoch gerne auf Personen aus diesem Bereich zurück. Dies betraf zum einen Kernaufgaben wie den Werk- oder Geheimschutz. Vor allem bei Banken und Versicherungen wollte man zudem vom Insiderwissen früherer Stasi-Mitarbeiter oder DDR-Kader über potenzielle Kunden profitieren.
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