Tesla macht trotz Corona-Pandemie weiter Gewinn
Der US-Elektroautobauer Tesla hat trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie einen weiteren Quartalsgewinn erzielt.
Unterm Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni ein Überschuss von 104 Millionen Dollar (90 Mio Euro), wie der Konzern des Tech-Milliardärs Elon Musk nach US-Börsenschluss mitteilte. Im Vorjahr hatte es noch einen hohen Verlust gegeben.
Trotz der ungewissen Lage angesichts der erneuten Corona-Eskalation in den USA hält Tesla weiter an seinem ambitionierten Ziel fest, 2020 über 500.000 Autos auszuliefern. Die Kapazität sei vorhanden, es sei aber schwer absehbar, ob es zu weiteren Produktionsstörungen komme. Die Jahresprognose könne deshalb wenn nötig noch angepasst werden.
In einer Konferenzschalte nach der Bilanzvorlage bestätigte Musk zudem, dass Teslas zweites US-Autowerk neben dem Stammwerk im kalifornischen Fremont in Texas nahe der Stadt Austin entstehen wird. „Wir werden eine atemberaubende Fabrik direkt am Colorado River bauen“, kündigte Musk an. Der Bau von Teslas erstem europäischen Werk in Grünheide bei Berlin komme derweil ebenfalls sehr gut voran.
Erstmals seit Gründung schrieb Tesla über zwölf Monate hinweg schwarze Zahlen
Tesla erreichte mit dem erneuten Quartalsgewinn einen Meilenstein – erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 2003 schrieb die Firma über zwölf Monate hinweg schwarze Zahlen. Angesichts von Produktionsausfällen und Absatzeinbußen in der Corona-Krise ist dies ein besonders großer Erfolg, auch wenn die Erlöse im Jahresvergleich insgesamt um rund fünf Prozent auf 6,0 Milliarden Dollar sanken.
Teslas Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten klar, die Aktie legte nachbörslich deutlich zu. Am Finanzmarkt ist Musks Firma dieses Jahr mit einem bisherigen Kursplus von rund 280 Prozent ohnehin der Überflieger schlechthin. Der Börsenwert schoss zuletzt sogar zeitweise deutlich über die Marke von 300 Milliarden Dollar, damit wird Tesla höher gehandelt als alle anderen Autobauer.
Starke Nachfrage nach Tesla Modellen 3 und Y
Dass der E-Auto-Pionier aus der Tech-Hochburg Silicon Valley die Corona-Pandemie besser wegsteckt als die Konkurrenz, hatten bereits die Anfang Juli veröffentlichten Auslieferungszahlen für das zweite Quartal gezeigt. Während der Automarkt insgesamt starke Absatzeinbußen verkraften musste, brachte Tesla dank der starken Nachfrage nach seinen Modellen 3 und Y mit knapp 91.000 Fahrzeugen nur fünf Prozent weniger an die Kundschaft als im Vorjahreszeitraum.
Dass Texas den Zuschlag bei der Standortwahl für das zweite US-Autowerk von Tesla erhalten würde, war bereits im Juni absehbar, als der dortige Landkreis Travis County konkrete Pläne für den Bau veröffentlichte. Das Investitionsvolumen wird sich den Angaben zufolge auf gut eine Milliarde Dollar belaufen, rund 5.000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Nun verriet Musk, dass dort neben Model 3 und Model Y der Elektro-Pick-up Cybertruck und der Sattelschlepper Semi hergestellt werden sollen.
Tesla hat aktuell nur zwei Werke – eins in den USA und eins in China
Tesla hat bislang in den USA nur eine Autofabrik in Fremont. Ein weiteres Autowerk wurde in Shanghai eröffnet, eines entsteht in Grünheide bei Berlin. Neben den Autowerken betreibt Tesla noch ein Batteriewerk in Nevada und eine Fabrik in New York, die vor allem Solaranlagen herstellt. Angesichts der großen Nachfrage insbesondere nach dem neuen Model Y müssen zügig neue Fertigungsstätten her. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion