Bis zu 49 Prozent – Trump verkündet historisches Zollpaket

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch ein neues Zollpaket für Handelspartner weltweit auf den Weg gebracht. Die Zollgebühren auf Güter aus anderen Ländern sollen mindestens 10 Prozent betragen, wobei für unterschiedliche Länder verschiedene Sätze gelten.
Der „Mindestsatz“ trifft nach einer Aufstellung des Weißen Hauses etwa Großbritannien, Brasilien und die Türkei. Der höchste Satz von 49 Prozent fällt für Kambodscha an. Für Einfuhren aus China gilt ein Zoll von 34 Prozent.
Für die EU sind 20 Prozent Zölle vorgesehen – sie stünden Zöllen von 39 Prozent gegenüber, die die EU von den USA verlange.
— The White House (@WhiteHouse) April 2, 2025
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Reziproke Zölle
„Was sie mit uns machen, das machen wir auch mit ihnen“, argumentierte der US-Präsident und sprach von „reziproken Zöllen“, also Zöllen in gleicher Höhe wie denen der Handelspartner. Allerdings fallen diese meist nur halb so hoch aus wie erwartet. Andere Länder würden zu sehr unter solchen Zöllen leiden, begründete der Republikaner die nicht ganz reziproken Zölle.
President Trump Participates in the Make America Wealthy Again Event https://t.co/CDX2abcJ7J
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Es ist dennoch der bisher folgenschwerste Schritt in der Handelspolitik des US-Präsidenten. Dies trifft die Europäische Union hart und dürfte die Weltwirtschaft in erheblichem Maße belasten.
Wie bereits oft angekündigt, bestätigt Trump nun zudem 25 Prozent Zölle auf importierte Autos, die ab Mitternacht in Kraft treten werden.
Trump: Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen
„Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem die amerikanische Industrie wiedergeboren wurde, als der Tag, an dem Amerika sein Schicksal zurückerobert hat, und als der Tag, an dem wir begonnen haben, Amerika wieder reich zu machen“, sagte Trump. „Jahrzehntelang wurde unser Land geplündert, gebrandschatzt, vergewaltigt und ausgeplündert, von nahen und fernen Nationen, von Freunden und Feinden gleichermaßen.“ Dies sei nun vorbei. Trump sprach von einem der wichtigsten Tage in der US-Geschichte. Das „goldene Zeitalter“ der USA komme zurück.
„Made in America“ zurückholen
Trump will mit seiner Politik das Label „Made in America“ wiederbeleben, also die amerikanische Industrie wieder stark machen. Dafür will er nicht nur die Außenhandelsdefizite durch Zölle abbauen, die zur Abwanderung der Industrie und Arbeitsplatzverlusten geführt haben, sondern die USA auch als Produktionsstandort attraktiver machen. Niedrige Energiekosten, wenig Regulierung und Bürokratie sowie niedrige Steuern sollen es kleinen wie großen Unternehmen in Amerika wieder ermöglichen, zu wirtschaften und zu wachsen.
Ansage vor besonderer Kulisse
Für seine Zollankündigung wählte Trump nun nicht irgendeinen Ort, sondern den Rosengarten. Es war die erste Veranstaltung des Republikaners in dem berühmten Garten direkt neben dem Oval Office nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus. Trump hat Zölle in der Vergangenheit als sein Lieblingswort bezeichnet und schon in seiner ersten Amtszeit diverse Zölle eingeführt.
Die ersten Reaktionen aus der EU
Erste Reaktionen aus Deutschland fielen besorgt aus. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) warnte vor einer „Eskalationsspirale“, die den Schaden nur vergrößern würde. Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), nannte die Zölle schädlich für „beide Seiten des Atlantiks“. Europa sei „bereit, seine Interessen zu verteidigen“, schrieb er auf X, aber auch „offen für faire“ Gespräche.
Kritisch äußerte sich auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni. Sie nannte die neuen Zölle „falsch“. Irland drängte die EU zu einer „verhältnismäßigen“ Reaktion. Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte vorab einen „starken Plan“ als Antwort auf Trump angekündigt. In Handelsfragen hat die EU-Kommission die Kompetenz, für die Mitgliedsländer zu sprechen. Kritik kam auch aus Großbritannien und Australien. (tp)
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)
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