Südkorea reduziert Stahl-Exporte in die USA um 30 Prozent – ist nun von US-Zöllen ausgenommen
Südkorea hat einer deutlichen Verringerung seiner Stahl-Exporte in die USA zugestimmt und damit eine Ausnahme von den US-Zöllen auf den Werkstoff erreicht. Wie das Handelsministerium in Seoul am Montag mitteilte, werden die Ausfuhren von Stahl in die Vereinigten Staaten um 30 Produzent reduziert.
Im Handelskonflikt zwischen den USA und China rief die Regierung in Peking die US-Seite dazu auf, ihre „Einschüchterung“ zu beenden – zeigte sich aber zugleich verhandlungsbereit.
Südkorea verringert Stahl-Exporte um 30 Prozent
Wie Südkoreas Handelsminister Kim Hyon Chong am Montag sagte, sind sich die USA und Südkorea „im Prinzip einig“ über ein überarbeitetes Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern.
Die Regierung in Seoul stimmte demnach einer Verringerung seiner jährlichen Stahlexporte in die USA auf 2,68 Millionen Tonnen zu – 70 Prozent seiner durchschnittlichen jährlichen Ausfuhren in den vergangenen drei Jahren.
Für diese Menge werden nach Angaben Kims künftig nicht die am Freitag in Kraft getretenen US-Zölle in Höhe von 25 Prozent fällig, für Stahl-Exporte, die darüber hinausgehen, allerdings schon.
Südkorea öffnet Markt stärker für US-Autohersteller
Außerdem öffnet Südkorea seinen Markt künftig stärker als bislang für US-Autohersteller. Dem Handelsminister zufolge wurde die Anzahl an Autos, die aus den USA nach Südkorea exportiert werden dürfen, ohne den Sicherheitsvorgaben des ostasiatischen Landes zu entsprechen, auf 50.000 verdoppelt.
Zusätzlich akzeptierte die Regierung in Seoul bis zum Jahr 2041 Zölle in Höhe von 25 Prozent auf südkoreanische Pick-ups für den US-Markt.
US-Handelsdefizit mit Südkorea beträgt 10,3 Milliarden Dollar
Im vergangenen Juli hatte die US-Regierung von Präsident Donald Trump angekündigt, das Handelsabkommen KORUS zwischen den USA und Südkorea neu verhandeln zu wollen.
Seit Inkrafttreten des Abkommens im März 2012 habe sich das Handelsdefizit mit Südkorea verdoppelt, erklärte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer damals zur Begründung. Trump nannte das Abkommen einen „schrecklichen“ Deal, dem in den USA Arbeitsplätze zum Opfer fielen.
Im Zuge seiner „Amerika zuerst“-Devise sieht Trump in der Handelspolitik multilaterale Abkommen kritisch und setzt stattdessen bevorzugt auf bilaterale Handelsverträge mit einzelnen Ländern. In den engen Beziehungen zwischen Washington und Seoul ist der Handel indes nur ein Aspekt: Die USA sind Südkoreas engster Verbündeter im Konflikt mit Nordkorea. 28.000 US-Soldaten sind in Südkorea Halbinsel stationiert.
Das Handelsdefizit zwischen den beiden Ländern stieg nach US-Angaben von 7,7 Milliarden Dollar 2012 auf 18,6 Milliarden im Jahr 2015, bevor es im vergangenen Jahr wieder auf 10,3 Milliarden Dollar zurückging.
Kim zufolge konnte Südkorea in den Verhandlungen nun einige „rote Linien“ etwa bei Agrarprodukten verteidigen und den Fortbestand einiger Zollausnahmen sichern.
Die USA hätten „bekommen, was sie wollten“, sagte hingegen Handelsexperte Heo Yoon von der Universität Sogang der Nachrichtenagentur AFP. Die Trump-Regierung habe „ein Ergebnis für ihre Anhängerschaft einfahren“ müssen. Er warnte, künftig könne die US-Seite womöglich noch Zölle auf Halbleiter einführen, die für Südkorea ein entscheidendes Exportgut sind.
China: USA sollen ihre „wirtschaftliche Einschüchterung“ beenden
Im Handelsstreit mit den USA forderte China die US-Regierung unterdessen auf, ihre „wirtschaftliche Einschüchterung“ zu beenden.
Zugleich sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, dass China bereit für Verhandlungen über die Beilegung handelspolitischer Unstimmigkeiten sei: „Unsere Tür steht jederzeit weit offen für Dialog und Beratung.“
China reagierte damit auf die von Trump in der vergangenen Woche angekündigten neuen Strafzölle gegen China. Sie sollen Produkte im Wert von bis zu 60 Milliarden Dollar betreffen, darunter vor allem solche aus dem Hightech-Bereich. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion