Strafzinsen und Geldflut: EZB will umstrittenen Kurs weiter verschärfen

Das viele billige Geld soll über Geschäftsbanken in Form von Krediten bei Verbrauchern und Unternehmen ankommen und die Wirtschaft ankurbeln. Zugleich will die EZB die Inflation anheizen.
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EZB-Präsident Mario Draghi: Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise wie zuletzt gelten als Risiko für die Konjunktur.Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times10. März 2016
Von der Europäischen Zentralbank (EZB) wird heute der nächste große Schlag gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche erwartet. Notenbank-Präsident Mario Draghi wird die Entscheidungen des EZB-Rates in Frankfurt erläutern.

Volkswirte rechnen unter anderem damit, dass die Währungshüter den Banken noch höhere Strafzinsen für geparktes Geld aufbrummen werden. Seit Dezember müssen die Institute 0,3 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie über Nacht Geld bei der Notenbank bunkern, anstatt mit Krediten die Wirtschaft anzukurbeln.

Spekuliert wird zudem darüber, dass die EZB noch mehr Geld in die Hand nehmen wird, um Staatsanleihen und andere Wertpapiere zu kaufen. Seit März 2015 steckt die Notenbank Monat für Monat 60 Milliarden Euro in dieses Kaufprogramm. Die Maßnahme, die im Fachjargon „Quantitative Easing“ oder kurz „QE“ genannt wird, wurde erst im Dezember um ein halbes Jahr bis mindestens März 2017 verlängert.

Das viele billige Geld soll über Geschäftsbanken in Form von Krediten bei Verbrauchern und Unternehmen ankommen und die Wirtschaft ankurbeln. Zugleich will die EZB die Inflation anheizen. Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise wie zuletzt gelten als Risiko für die Konjunktur. Unternehmen und Verbraucher könnten Anschaffungen aufschieben, weil sie erwarten, dass es bald noch billiger wird. Ob die EZB-Maßnahmen wie gewünscht wirken, ist umstritten.

(dpa)

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