Sterben 6 Prozent teurer
Die Alterung der Menschen führt zu einer steigenden Zahl der Sterbefälle und hat auch Auswirkungen auf die Bestattungsbranche. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht aktuelle Daten.
Kosten sind gestiegen
Für Bestattungen musste man 2023 mehr ausgeben als im Jahr zuvor. Die Preise für Särge, Urnen, Grabsteine o.a. Begräbnisartikel sind im Jahr 2023 um 5,8 Prozent gegenüber 2022 und die Preise für Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren um 5,4 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 5,9 Prozent.
Nicht immer sind die Hinterbliebenen mit Mitteln aus dem Nachlass, eigenem Einkommen oder Vermögen in der Lage, die Kosten einer Bestattung zu tragen.
Im Jahr 2023 haben die Sozialhilfeträger in Deutschland 51,1 Millionen Euro brutto für sogenannte Sozialbestattungen ausgegeben – das waren 15,7 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor (2013: 60,6 Millionen Euro).
Im Jahr 2023 gab es rund 15.800 Empfänger wie Angehörige oder testamentarisch eingesetzte Erben, die zur Bestattung verpflichtet waren und bei denen die beantragten Bestattungskosten übernommen wurden. Zehn Jahre zuvor waren es rund 23.500 Empfänger.
2022: Einnahmen für Kommunen bei 918 Millionen Euro
Für die kommunalen Kassen sind Bestattungen auch eine Einnahmequelle. Die Kernhaushalte der Städte und Gemeinden in den Flächenländern (ohne Stadtstaaten) erzielten im Jahr 2022 Einnahmen von 918 Millionen Euro aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren und ähnlichen Entgelten im Friedhofs- und Bestattungswesen.
Das waren 4,5 Prozent mehr als 2021 und ein Viertel (25,8 Prozent) mehr als zehn Jahre zuvor, so die Statistiker.
Nachfrage steigt
Die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen und damit auch -fachkräften steigt stetig – auch aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung in Deutschland und einer damit einhergehenden jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle.
Im Jahr 2023 starben hierzulande rund 1,03 Millionen Menschen – das waren 15 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2013 gab es rund 894.000 Sterbefälle.
Branche hat hohen Anteil von geringfügig Beschäftigten
Wie die Statistiker am 1. November mitteilten, befanden sich zum Jahresende 2023 insgesamt 860 Personen in einer dualen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft – so viele wie nie zuvor.
Damit hat sich die Zahl der Auszubildenden in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. 2013 gab es über alle Ausbildungsjahre hinweg insgesamt 390 Auszubildende.
Eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft wird mittlerweile etwas häufiger von Frauen gewählt: 2023 waren 57 Prozent der Auszubildenden in diesem Bereich Frauen, der Männeranteil lag bei 43 Prozent. Zehn Jahre zuvor lag der Frauenanteil noch bei 45 Prozent.
Der zunehmende Bedarf schlägt sich auch in gestiegenen Beschäftigtenzahlen und Umsätzen nieder. Im Jahr 2022 gab es rund 25.700 tätige Personen bei den hierzulande ansässigen 4.200 Handwerksunternehmen im Bestattungshandwerk, das waren 2,6 Prozent mehr Beschäftigte als noch ein Jahr zuvor.
Der Anteil der geringfügig entlohnt Beschäftigten ist bei den Bestattern mit rund einem Drittel (31,4 Prozent) deutlich höher als im Handwerk insgesamt (12,1 Prozent). Auch die erwirtschafteten nominalen Umsätze stiegen im selben Zeitraum an: von knapp 2,0 Milliarden Euro auf rund 2,3 Milliarden Euro.
Holzsärge aus dem Ausland
Die Bestattungsbranche hierzulande setzt auf viele Waren aus dem Ausland. Im Jahr 2023 wurden rund 432.000 Särge aus Holz im Wert von insgesamt 40,8 Millionen Euro nach Deutschland importiert. Das waren mengenmäßig 6,1 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Im Jahr 2022 waren es rund 460.000 Holzsärge im Wert von 45,5 Millionen Euro.
Acht von zehn der importierten Särge stammten 2023 aus Polen (84,2 Prozent). Aus Deutschland exportiert wurden dagegen im Jahr 2023 rund 970 Särge aus Holz im Wert von 105.000 Euro. (dts/red)
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