Stefan Aust zieht sich als „Welt“-Herausgeber zurück – Ulf Poschardt übernimmt

Stefan Aust, einer der einflussreichsten Journalisten Deutschlands, zieht sich als Herausgeber zurück. Gleichzeitig gründet der Axel-Springer-Konzern die Premium-Gruppe, die „Welt“, „Business Insider“ und „Politico“ vereint.
Das Axel-Springer-Hochhaus in Berlin, in dem sich die Redaktion der Boulevardzeitung «Bild» befindet. Der Medienkonzern streicht bei seinen Marken «Bild» und «Welt» Stellen.
Das Axel-Springer-Hochhaus in Berlin, in dem sich auch die Redaktion der „Bild“ und der „Welt“ befindet.Foto: Christoph Soeder/dpa
Epoch Times26. November 2024

Der bisherige „Welt“-Herausgeber Stefan Aust zieht sich zum Jahresende zurück. Seine Funktion übernimmt der bisherige Chefredakteur der Mediengruppe, der 57 Jahre alte Ulf Poschardt.

Das teilte der Axel-Springer-Konzern am Dienstag in Berlin mit Poschardts Nachfolger wird der 39 Jahre alte Jan Philipp Burgard.

Mit dem Personalwechsel verkündete der Medienkonzern auch die Gründung einer neuen Dachmarke mit dem Titel Premium-Gruppe. Darunter befinden sich die „Welt“, „Business Insider“ und „Politico“ mit ihren bereits existierenden unterschiedlichen Medienangeboten.

Der 78 Jahre alte Aust gilt seit vielen Jahren als einer der profiliertesten Journalisten in Deutschland.

Er war viele Jahre „Spiegel“-Chefredakteur, schrieb mehrere Bestseller – darunter „Der Baader-Meinhof-Komplex“ über den Terror der RAF – und war zuletzt zehn Jahre „Welt“-Herausgeber. Aust bleibe dem Haus als Autor verbunden, teilte Springer mit.

Aufspaltung der Geschäfte angekündigt

Der Medienkonzern hatte bereits im 3. Quartal eine Aufspaltung seiner Geschäfte angekündigt. Die neue Unternehmensstruktur sieht vor, Axel Springer als „fokussiertes Medienunternehmen“ aufzustellen und die Classifieds-Geschäfte künftig separat zu halten, teilte das Unternehmen im September mit.

Die Transaktion soll, vorbehaltlich aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen, im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Eine endgültige Vereinbarung wird laut Konzern in den kommenden Monaten erwartet.

In der geplanten neuen Struktur sollen die Mediengeschäfte „Bild“, „Business Insider“, Politico, die „Welt“, Idealo, Bonial, Morning Brew, Dyn Media, Emarketer sowie das Joint Venture Ringier Axel Springer Polen bei Axel Springer verbleiben.

Friede Springer und Mathias Döpfner sollen gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens halten. Die restlichen Anteile werde Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers, halten, hieß es weiter. Das sei ein kleinerer Teil seiner bisherigen Minderheitsbeteiligung.

Eigenständig: Stepstone, Aviv, Finanzen.net

Die Stepstone Group, Aviv, „finanzen.net“ und, vorbehaltlich noch ausstehender Zustimmungen, Awin sollen unterdessen eigenständige Joint-Venture-Unternehmen werden – mit KKR und CPP Investments als Mehrheitsaktionären und Axel Springer als Co-Minderheitsaktionär und einer wirtschaftlichen Beteiligung der Enkelkinder von Axel Springer.

Die genaue Beteiligung der Aktionäre werde im Rahmen einer verbindlichen Vereinbarung noch finalisiert, so der Konzern.

(afp/dts/red)



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