Siemens-Chef Kaeser räumt weiter auf
Bereits im März hatte Kaeser auf einen Umsatzrückgang und Ertragsdruck im Kerngeschäft eingestimmt. Die konkreten Zahlen legt er heute vor.
Dabei dürfte sich auch klären, wie es für unrentable Geschäftsfelder weitergeht. Zusammen machen sie fast ein Fünftel des Gesamtumsatzes des Elektroriesen aus. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass Kaeser einen Großteil davon in Eigenregie wieder auf Trab bringen will und allenfalls kleinere Verkäufe plant. Wie sich das auf die Arbeitsplätze in den betroffenen Sparten auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Vor einem Jahr hatte Kaeser den größten Konzernumbau seit vielen Jahren auf den Weg gebracht. Die Einteilung des Geschäfts in Sektoren wurde abgeschafft und die Zahl der Divisionen reduziert, außerdem trennte sich das Unternehmen von der Hörgerätesparte und von seinem Anteil am Hausgerätehersteller BSH. Der Umbau kostet rund 7800 Arbeitsplätze. Weitere 1200 Jobs sollen im Energiegeschäft wegfallen, doch wird bereits spekuliert, dass Kaeser hier noch einmal nachlegt: Zusätzlich stehe eine vierstellige Zahl an Jobs auf der Kippe, hieß es schon vor Wochen in einem Zeitungsbericht.
Mit dem Umbau will Kaeser wieder den Anschluss an Wettbewerber wie den US-Erzrivalen General Electric schaffen, dem Siemens bei der Rendite hinterherhinkt. Erste Verbesserungen hatte er für kommendes Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) in Aussicht gestellt, 2017 will er dann die Früchte des Umbaus ernten. Anleger und Analysten wird die Zeit aber allmählich lang. „Siemens muss bei den Margen zum Weltmarkt aufschließen“, forderte etwa Christoph Niesel, Fonds-Manager bei Union Investment, im Nachrichtenmagazin „Focus“.
(dpa)
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