Siemens-Aktionäre stimmen Abspaltung des Energiegeschäfts zu
Die Siemens-Aktionäre haben die Abspaltung der Energiesparte des Münchner Industriekonzerns mit breiter Mehrheit abgesegnet. Der Abspaltungsvertrag mit dem neuen und künftig eigenständigen Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy wurde mit 99,36 Prozent angenommen, wie am Donnerstag am Ende der außerordentlichen Hauptversammlung bekannt wurde. Siemens-Chef Joe Kaeser hatte bei der Versammlung zuvor um Zustimmung geworben und von einem historischen Tag für Siemens gesprochen.
„Uns ist die Tragweite dieses Schrittes bewusst“, versicherte Kaeser und betonte, „dass man wichtige Entscheidungen nicht ignorieren oder aufschieben sollte, wenn es um den langfristigen Erfolg geht“. Die Trennung von der Energiesparte sei „weder ein Schnellschuss noch eine Notlösung“, sagte Kaeser weiter. „Wir bauen ein neues Unternehmen. Gleichzeitig richten wir das etablierte Siemens auf die Chancen und Herausforderungen der industriellen Digitalisierung aus.“
„Der Aufsichtsrat unterstützt die Entscheidungen des Vorstands in allen Punkten“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Jim Hagemann. Siemens Energy werde künftig in der Lage sein, die Energiewende „flexibler, schneller und entschlossener voranzutreiben“. Die gewonnene Flexibilität des Unternehmens sowie des Siemens-Konzerns rechtfertigt aus Kaesers Sicht verlorene Synergieeffekte durch die Abspaltung sowie deren Kosten „in teils erheblichem Umfang“.
Siemens hatte sein Energiegeschäft in das neu gegründete Unternehmen Siemens Energy ausgelagert, dass nun am 28. September an der Börse notiert werden soll. 55 Prozent der Anteile sollen an die Siemens-Aktionäre übergehen: Sie sollen für je zwei Siemens-Aktien in ihrem Depot automatisch eine Aktie der Siemens Energy AG erhalten. Ob sie diese halten oder weiterverkaufen wollen, bleibt ihnen überlassen.
45 Prozent der Aktien sollen zunächst beim Mutterkonzern bleiben. „In Abhängigkeit von der strategischen und operativen Entwicklung beider Gesellschaften“ will Siemens seine Beteiligung an Siemens Energy aber nach eigenen Angaben innerhalb von anderthalb Jahren deutlich abbauen. (afp)
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