Shell rutscht wegen Ölpreisverfall in die roten Zahlen
Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell ist wegen des massiven Preisverfalls für Erdöl in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Quartal machte Shell 24 Millionen Dollar (22,1 Millionen Euro) Verlust, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Shell noch einen Gewinn von sechs Milliarden Dollar ausgewiesen.
Auch das zweite Quartal werde schwierig, erklärte Shell. Der Preisverfall hatte mit dem weltweiten Lockdown der Wirtschaft im März begonnen und setzte sich im April fort. Der Preis für Erdöl aus den USA rutschte zwischenzeitlich sogar erstmals in der Geschichte unter Null.
Nachfrage niedrig – Lager voll
Die Nachfrage nach dem Rohstoff hat in der Corona-Krise deutlich nachgelassen, weil weniger Öl gebraucht wird. Zugleich sind in den USA die Lagerkapazitäten nahezu aufgebraucht. Die wichtigsten Förderländer einigten sich unlängst zwar auf eine deutliche Drosselung der Förderung, doch dies blieb bislang ohne Wirkung auf die Preise.
Shell kündigte an, die Förderung von Rohöl und Erdgas sowie die Verarbeitung im zweiten Quartal zurückzufahren. Shell-Chef Ben van Beuren erklärte am Donnerstag zudem, die Dividende werde gekürzt – erstmals seit den 40er Jahren. Bereits im März hatte der Konzern angekündigt, er werde seine Investitionen um fünf Milliarden Dollar auf 20 Milliarden Dollar reduzieren.
Auch Konkurrent BP leidet unter dem Preisverfall. BP machte im ersten Quartal 4,4 Milliarden Dollar Verlust. Konzernchef Bernard Looney kündigte bereits Entlassungen an. (afp)
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