Schwacher Euro stärkt SAP den Rücken

Walldorf (dpa) - Der starke Dollar hat das Wachstum des Softwarekonzerns SAP im ersten Quartal beflügelt. Zwar schrumpfte der Gewinn deutlich, weil Investitionen in das neue Geschäft mit Abo-Modellen, des sogenannten Cloud-Geschäfts, kosten…
Titelbild
SAP macht dank der Übernahmen inzwischen 32,5 Prozent seiner Umsätze in den USA.Foto: Uli Deck/dpa
Epoch Times21. April 2015
Der starke Dollar hat das Wachstum des Softwarekonzerns SAP im ersten Quartal beflügelt.

Zwar schrumpfte der Gewinn deutlich, weil Investitionen in das neue Geschäft mit Abo-Modellen, des sogenannten Cloud-Geschäfts, kosten. Doch SAP-Chef Bill McDermott versprach, dass sich die Kosten mit einem stärkeren Umsatzwachstum mehr und mehr ausgeglichen würden.

„Wir haben kein Interesse daran negatives Wachstum, aber ein gutes Kostenmanagement zu verkünden“, sagte McDermott am Dienstag. An der Börse glaubt man dem SAP-Chef: Die Aktie legte zum Handelsstart kräftig zu.

Der starke Dollar sowie die jüngsten Übernahmen des Reisekosten-Spezialisten Concur und des Personaldienstleisters Fieldglass haben SAP zum Jahresauftakt im ersten Quartal einen kräftigen Schub verliehen. Die Umsätze legten um 22 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zu.

SAP macht dank der Übernahmen inzwischen 32,5 Prozent seiner Umsätze in den USA. Alle Regionen hätten aber zu dem starken Wachstum beigetragen, betonte McDermott. Dank der Übernahmen konnte SAP auch seine Umsätze im neuen Cloud-Geschäft mehr als verdoppeln. Die Kehrseite: Der starke Aufbau des Abo-Geschäfts drückte auf den Gewinn. Nach Steuern verdiente SAP mit 413 Millionen Euro 23 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der Trend ist nicht neu: Schon zu Jahresbeginn hatte SAP wegen des Umbaus seine mittelfristige Prognose bis 2017 kassiert. Beim Umsatz setzt sich der Softwarekonzern ein Ziel von 21 bis 22 Milliarden Euro – zuvor war man von mindestens 22 Milliarden Euro ausgegangen. Auch der Gewinn soll niedriger ausfallen als zuvor anvisiert.

Der Softwarekonzern ist zwar Marktführer für Programme zur Unternehmenssteuerung, die Buchhaltung, Logistikprozesse oder Personalmanagement abbildet. Doch sein angestammtes Geschäft mit Softwarelizenzen wuchs in der Vergangenheit kaum noch, im ersten Quartal nur dank des starken Dollars. Deshalb setzt SAP mehr und mehr auf Software, die vermietet wird, das sogenannte Cloud-Modell.

Da SAP für die Umstellung auf das Miet-Modell erst einmal Geld in die Hand nimmt, die Umsätze aber über einen längeren Zeitraum gestreckt werden als früher, drückt das auf den Gewinn. Hinzu seien im ersten Quartal Kosten für Übernahmen, aktienbasierte Boni für Mitarbeiter sowie für den angelaufenen Personalumbau gekommen, sagte Finanzchef Luka Mucic.

Weil durch die Umstellung auf Cloud Computing Jobs überflüssig werden, hat SAP kürzlich ein Abfindungsprogramm aufgelegt. Damit sollen drei Prozent oder rund 2000 der weltweit etwa 74 000 Mitarbeiter zum Wechsel bewegt werden. Im ersten Quartal seien dafür schon 50 Millionen Euro angefallen, sagte Finanzchef Mucic. Auf das Jahr gesehen werden es 150 bis 250 Millionen Euro sein.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion