Schwache Konjunktur: Moody’s senkt Ausblick von Chinas Kreditwürdigkeit auf „negativ“
Der Ausblick werde von „stabil“ auf „negativ“ herabgestuft, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit. Die Kreditwürdigkeit wird weiterhin mit der Note A1 bewertet – der fünfthöchsten Stufe – ein negativer Ausblick bedeutet aber, dass eine Herabstufung der Note droht.
Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem Ende der strikten Corona-Auflagen kommt nur schleppend voran, außerdem steckt der massive Immobiliensektor des Landes in der Krise, das Konsumverhalten ist schwach und die ausländische Nachfrage nach chinesischen Produkten ebenfalls. Vergangenes Jahr war die Wirtschaft nur um schwache drei Prozent gewachsen. Dieses Jahr strebt die Führung rund fünf Prozent an – dieses Ziel dürfte aber nur schwer zu schaffen sein.
Die Entscheidung zur Herabstufung des Ausblicks spiegele nun die „wachsenden Anzeichen“ dafür wider, dass staatliche finanzielle Hilfen für Lokalregierungen und Staatskonzerne nötig sein werden, erklärte Moody’s. Sie stehe außerdem für die Annahme eines mittelfristig niedrigeren Wachstums und für die Probleme im Immobiliensektor. Der Bereich galt lange als Stütze der chinesischen Wirtschaft.
Chinas Finanzministerium reagierte „enttäuscht“ auf die Entscheidung von Moody’s. Die Wirtschaft habe sich seit Jahresbeginn trotz einer komplexen und schwierigen globalen Lage stetig erholt. Die Sorgen der Ratingagentur bezüglich der Wirtschaftsaussichten und Finanzpolitik der Volksrepublik seien „unnötig“. (afp)
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