Salzgitter-Chef: Ende der Stahlkrise nicht in Sicht
Trotz einer leichten Erholung der Nachfrage ist für Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann kein schnelles Enden der Stahlkrise in Sicht. „Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage in Europa – und damit die Ursache der Krise – hat sich nicht wesentlich verändert“, sagte der Vorstandschef von Deutschlands zweitgrößtem Stahlproduzenten hinter ThyssenKrupp dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Es seien zwar ein paar Kapazitäten vom Markt genommen worden, „aber nicht genug“.
Die Nachfrage nehme allenfalls leicht zu. „Die Krise wird noch ein paar Jahre andauern, auch im besten Fall.“ Vor allem die europäischen Stahlhersteller haben sich von dem Einbruch im Jahr 2008 nie richtig erholt. Zwar schreibt die Stahlindustrie seit 2014 wieder durchweg schwarze Zahlen, dies ist aber vor allem das Ergebnis harter Sanierungs- und Restrukturierungsanstrengungen. Nach wie vor kämpft die Branche mit weltweiten Überkapazitäten, steigenden Importen und anhaltendem Preisdruck. Fuhrmann verteidigte denn auch die Anti-Dumping-Maßnahmen der EU-Kommission gegen Stahlkonzerne vor allem aus Asien, insbesondere China. Prinzipiell sei er zwar für den freien Handel. „Wenn aber die EU der einzige weltweit offene Markt für Stahlerzeugnisse ist, dann ist es sinnlos, dass wir uns marktliberal verhalten, während die anderen Stahlmärkte durch Handelsbarrieren geschützt sind.“
(dts Nachrichtenagentur)
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