6 Prozent der Unternehmen werben aktiv Fachkräfte im Ausland an

Trotz politischer Bemühungen verzichtet mehr als jedes 3. Unternehmen darauf, Fachkräfte im Ausland zu finden. Viele, vor allem kleinere Firmen, scheuen auch die rechtlichen Hürden.
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Stellenangebote – kleine Unternehmen suchen selten ihr Personal im Ausland.Foto: Martin Schutt/dpa
Epoch Times9. Dezember 2024

Rund sechs Prozent der Unternehmen in Deutschland werben aktiv Fachkräfte im Ausland an. Das ergab eine Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

„Die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland ist für die Fachkräftesicherung von wachsender Bedeutung“, erklärten die Forscher am Montag. Offenbar tun sich insbesondere kleinere Unternehmen damit in der Praxis weiterhin schwer.

Jede 3. Firma verzichtet

Der Befragung zufolge nutzt zwar ein Großteil der Firmen mit Personalengpässen aktiv die von der Politik geschaffenen rechtlichen Möglichkeiten zur Anwerbung im Ausland. Doch immerhin 36 Prozent von ihnen verzichten darauf.

Die am häufigsten genannten Gründe waren laut IAB Schwierigkeiten bei der Einschätzung der Qualifikation und rechtlichen Hürden. Schlechte Erfahrungen mit ausländischen Fachkräften war hingegen selten der Hintergrund.

Die Forscher heben deutliche Unterschiede mit Blick auf die Unternehmensgröße hervor: Je kleiner das Unternehmen, desto eher wird auf die Rekrutierung im Ausland verzichtet.

Gesetzliche Regeln unbekannt

Ein Zeichen für ein grundlegendes Problem, wie Florian Zimmermann vom IAB erklärt: Gesetzliche Änderungen in dem Bereich seien vielen und insbesondere kleinen Betrieben weiterhin unbekannt.

2020 wurde ein beschleunigtes Verfahren zur Einstellung ausländischer Fachkräfte eingeführt, doch nur 17 Prozent der Betriebe gaben an, dieses Verfahren zu kennen, wie das IAB mitteilte.

„Eine gezielte Werbung, um die Bekanntheit des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zu erhöhen, könnte gerade kleinere Betriebe dazu bewegen, verstärkt Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren“, erklärte Zimmermann. (afp/red)



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