Roségold, Weißgold, Blaues Gold – Gold kommt nicht aus der Mode
Gold kommt nicht aus der Mode, zumindest nicht bei einer Hochzeit. Doch Gold ist nicht gleich Gold.
Die meisten Eheringe werden heutzutage aus Goldlegierungen hergestellt. Das von Natur aus recht weiche Gold wird dabei mit härteren und preiswerteren Metallen versetzt, mit Kupfer, Silber, Platin, Palladium, Nickel und anderen.
Die Ringe werden zwar unempfindlicher gegen Kratzer und Dellen, jedoch wird gleichzeitig die typisch satte Farbe des Goldes verändert. Manche Ringe beginnen unauffällig zu rosten – was reines Gold nicht tun würde.
Das reinste Gold, das es heutzutage gibt, wird als 24 karätiges Gold bezeichnet. Dies entspricht einem reinen Goldgehalt von 999,9 Promille, anders gesagt: von 1.000 Teilchen sind 999,9 Gold.
Wird ein Teil dessen durch unedle Metalle wie Kupfer ersetzt, wird der Goldschmuck etwas rötlich. 18-karätiges Gold mit einem Kupfergehalt von 25 Prozent wird häufig in russischem Schmuck gefunden – und als „Roségold“ bezeichnet.
Auch die Bezeichnungen „Blaues Gold“ und „Violettes Gold“ sind bei einem Goldschmied zu hören. Im „Blauen Gold“ stecken zusätzliche Eisenteilchen, im „Violetten“ Aluminium. Sie sind spröder und werden seltener für Schmuck verwendet.
Legierungen mit Silber im 14- oder 18-karätigem Gold erscheinen eher grünlich-gelb und werden als „Grünes Gold“ bezeichnet. „Weißgold“ hingegen ist mit Palladium oder Nickel vermengt. Hochkarätige „Weißgold“-Legierungen sind mit Palladium teuer als mit Nickel, sie sind viel unempfindlicher gegen Korrosion als beispielsweise Silber.
Gold ist das Metall, dass sich am leichtesten formen lässt. Die Werkzeuge dazu lassen sich im Internet auch für Hobby-Goldschmiede einfach bestellen (Siehe hier: Goldschmiedebedarf online bestellen). Damit kann ein einziges Gramm Gold als Golddraht eine Länge von 3,7 Kilometern erreichen – oder das eine Gramm Gold kann zu einer Platte von einem Quadratmeter ausgehämmert werden.
Als Blattgold kann es so dünn werden, dass es transparent wird – und es ist sogar essbar. Blattgold, Goldwasser (ein Gewürzlikör mit Blattgold) oder Goldpralinen sind essbar und tragen den Lebensmittelzusatz E175.
Wie viel Gold gibt es insgesamt auf der Welt?
Im Gegensatz zum Papiergeld verliert Gold nicht an Wert, die Vorkommen sind selten und die Förderung arbeitsaufwendig. Gold kann nicht künstlich hergestellt werden, nur bei einer Kernspaltung fällt es als Nebenprodukt an, jedoch kann mit den minimalen Mengen nicht viel angefangen werden.
Auf der Erde wurden nach Angaben der World Gold Council bisher insgesamt 177.200 Tonnen Gold gefördert.
Davon sind 85.400 Tonnen als Schmuck gestaltet, das entspricht 48,2 Prozent allen Goldes (Siehe auch: Über so wenig Gold verfügt die Menschheit)
Gold in Form von Goldbarren und Münzen umfasst geschätzte 36.100 Tonnen (20,4 Prozent an der Gesamtmenge). Die Zentralbanken der Länder besitzen rund 17,2 Prozent des Goldes, 30.500 Tonnen.
Die restliche Menge von 14,2 Prozent bzw. 25.200 Tonnen umfasst beispielsweise die industrielle Verwendung (beispielsweise in Smartphones und der IT-Technologie) und Kunstgegenstände.
In der Erdkruste liegen noch geschätzte 30 Milliarden Tonnen Gold, abbauwürdig sind davon die wenigsten Vorkommen. Alle Staaten zusammen fördern pro Jahr rund 2.600 bis 3.000 Tonnen, allen voran Südafrika, die USA, Australien, Russland, China und Usbekistan.
Wo gibt es Gold in Deutschland?
Geologen vermuten in Deutschland Vorräte von über 30.000 Tonnen Gold, vor allem in Quarzkiesen wird mit abbaubarem Gold gerechnet. Im Erzgebirge laufen entsprechende Erkundungen.
Meist wurde Gold früher als eine Art Zugabe in Erzminen abgebaut, beispielsweise in Nordhessen, dem Harz und Thüringen.
Diese Erzfunde sind nicht erreichbar für jemanden, der an einem Wochenende nach Nuggets suchen möchte.
Goldhaltiges Gestein unterliegt der Erosion, die Goldpartikel werden durch das fließendes Wasser konzentriert. Irgendwann lagern sie sich in Flussbetten als Seifengold und Goldflitter ab. Namen wie „Goldbach“ oder „Goldlauter“ verweisen darauf, dass unterirdische Goldvorkommen durch die Bäche ausgewaschen wurden.
Diese Art von Gold gibt es in Deutschland im Rhein hauptsächlich zwischen Waldshut und unterhalb Mainz. Weiterhin im Schwarzwald, dem Edergebiet im Hessischen Waldeck, Moselgebiet und Hunsrück sowie der Eifel (Venn).
Goldflitter finden sich auch in Bächen und Flüssen des Fichtelgebirge, der Oberpfalz, dem Bayerischen Wald und den bayerischen Alpenflüssen, im Harz, dem Thüringer Wald und im Erzgebirge in Sachsen. Genauere Angaben gibt es beim Goldsucher.de.
Der goldreichste Fluß in Deutschland
In Thüringen, dass als goldreichstes Bundesland gilt, kann man an verschiedenen Orten gegen eine geringe Gebühr suchen.
Goldfundorte sind in Deutschland verbürgt an den Flüssen Schwarza, Kösele, Lauscha, Göritz, Goldbach, Rögitz, der Wettera einschließlich Nebenbäche, bei Grümpen, bei Weida im Leubatal, im Elstertal, Saaletal, Göltzschtal und Weidatal.
Der goldreichste Fluß in Deutschland ist der Grümpen, der im Thüringer Schiefergebirge nahe dem Rennsteig entspringt.
Vor allem im Ort Schalkau bei Sonneberg in Thüringen, ganz konkret in Theuern, wurde früher Gold gefunden – das Goldmuseum des Ortes erinnert heute noch daran.
Das Rheingold trägt seinen Namen zu Recht
Auch im Rhein können Stücke von Goldflitter gefunden werden. Die ergiebigsten Goldwaschbänke finden sich heute bei Albbruck (Kreis Waldshut) sowie von Istein (Kreis Lörrach) flussabwärts bis unterhalb von Neuenburg (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Früher war Karlsruhe ein Zentrum der Goldwäscherei. Auf einem Notgeldschein vom Februar 1923 über 10.000 Mark stand „Gold des Rheines holten einst die Väter hier – Enkel drucken heute Nullen auf Papier“.
Das Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört bietet in dieser Region Kurse für Goldwäscher an und stellt auch das Werkzeug und seine Erfahrung zur Verfügung, um in den Rheinauen fündig zu werden.
Große Reichtümer sind eher nicht zu erwarten, doch Spaß kann es machen. Termine gibt es hier: Termine für Goldsucher.
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