Produktion zu teuer: Porzellanhersteller Rosenthal plant Werkschließung
Der traditionsreiche Porzellanhersteller Rosenthal steckt in der Krise und muss möglicherweise eine der beiden Produktionsstätten schließen. Derzeit laufen Gespräche zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaft, wie eine Sprecherin mitteilte. „Inhalt der derzeitigen Verhandlungen ist die Fokussierung auf nur eine Produktionsstätte, die in kleinerem Umfang produzieren soll. Welche Fabrik erhalten bleiben wird, ist Teil der weiteren Verhandlungen.“
Rosenthal wolle weiterhin am Produktionsstandort Deutschland festhalten, hieß es weiter. Die Neuausrichtung führe „einen Stellenabbau mit sich“. Derzeit produziert das Unternehmen in Selb (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge) und Speichersdorf (Landkreis Bayreuth). Rosenthal hat aktuell etwa 600 Mitarbeiter.
Das Management versicherte: „Auch wenn die Situation keine einfache ist und strukturelle und personelle Einsparungen nötig sein werden, so ist Rosenthal zuversichtlich, so die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen zu können und nachhaltig wettbewerbsfähig zu sein.“ Eine finale Entscheidung zur Zukunft des Unternehmens soll Ende Januar fallen.
Produktionskosten hoch, Verkaufszahlen gesunken
Die geschäftliche Lage bei Rosenthal sei angespannt, teilte das Unternehmen mit, nannte aber keine Zahlen. „Die Marktdynamik ist zunehmend anspruchsvoller geworden und stellt Unternehmen in dieser Branche vor zahlreiche Hürden.“ Das Konsumverhalten bei Porzellanprodukten habe sich verändert, zusätzlich belasteten hohe Lohnkosten in Deutschland produzierende Unternehmen – und das bei rückläufigen Verkaufszahlen.
Philipp Rosenthal gründete 1879 das Unternehmen in Selb, es stand für künstlerischen Anspruch, für klassisches oder auch aufsehenerregendes Design und hochwertiges Porzellan. Rosenthal arbeitete mit namhaften Künstlern zusammen. Doch die goldene Zeit der Porzellanhersteller in Deutschland ist längst vorbei, günstige Konkurrenzprodukte aus dem Ausland stehen in den Schränken und Vitrinen der Deutschen. Geschirr gibt es als Massenware im Möbelhaus zu kaufen.
Rosenthal wurde 1997 Teil des britisch-irischen Waterford-Wedgwood-Konzerns. 2009 jedoch musste Rosenthal Insolvenz anmelden, die Arcturus Gruppe übernahm schließlich. (dpa/red)
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