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Alles wird teurer

45 Prozent teurer: Anstieg der Erzeugerpreise auf Rekordniveau

Alles wird teurer. Neben Strom und Gas, das sich binnen Jahresfrist verdreifachte, sind auch Nahrungsmittel deutlich teurer geworden. Einen Lichtblick gibt es hingegen bei Metallen – und Mineralölerzeugnissen.

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Erzeugerpreise steigen sprunghaft – die Inflation trifft immer mehr Menschen.

Foto: Fabian Sommer/dpa

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Lesedauer: 5 Min.


Der Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland liegt auf Rekordniveau. Gewerbliche Produkte verteuerten sich im August um 45,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das sei der größte Zuwachs seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Im Juli hatte die Veränderungsrate bei +37,2 Prozent, im Juni bei +32,7 Prozent gelegen.
Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im August dieses Jahres um 7,9 Prozent. Das sei ebenfalls der höchste Anstieg gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Erhebung. Hauptverantwortlich für den Anstieg sei weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, so die Statistiker.

Strom und Gas (fast) verdreifacht

Zudem stiegen – teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie – auch die Preise für Vorleistungsgüter (+17,5 Prozent). Ebenso verteuerten sich Investitionsgüter (+7,8 Prozent), wobei Maschinen (+9,3 Prozent), Kraftwagen und Kraftwagenteile (+6,2 Prozent) einen eher geringen Preisanstieg verzeichneten. Besonders stark stiegen die Preise unter anderem für Metallkonstruktionen (+20,3 Prozent), Turbinen (+19,8 Prozent) und Ventilatoren (+18,1 Prozent), so das Bundesamt.
Die Preise für Gebrauchsgüter waren im August 2022 um 10,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+13,2 Prozent). Verbrauchsgüter kosteten 16,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Bereits ohne Berücksichtigung von Gas und Strom sind die Erzeugerpreise um 14,0 Prozent gegenüber August 2021 gestiegen (+0,4 Prozent gegenüber Juli 2022).
Gegenüber Juli 2022 stiegen die Energiepreise nochmals um 20,4 Prozent. Im August dieses Jahres waren sie somit im Durchschnitt um 139 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das ist insgesamt das 2,4-Fache. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hätten die Preissteigerungen für elektrischen Strom mit einem Plus von 174,9 Prozent. Strom kostete für Weiterverteiler 278,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, für Sondervertragskunden 195,6 Prozent.
Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise für elektrischen Strom über alle Abnehmergruppen betrachtet im August um 26,4 Prozent.
Erdgas in der Verteilung kostete mehr als dreimal so viel wie im August 2021 (+209,4 Prozent). Kraftwerke zahlten für Erdgas 269,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Industrieabnehmer war der Rohstoff 264,9 Prozent teurer und für Wiederverkäufer 236,8 Prozent. Für die Abnehmer kleinerer Mengen erhöhten sich die Preise etwas weniger stark (Handel und Gewerbe +90,9 Prozent, Haushalte +83,8 Prozent). Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas über alle Abnehmergruppen hinweg 24,6 Prozent teurer.

Erzeugerpreise für Ölprodukte und Metalle im August günstiger

Mineralölerzeugnisse waren im August dieses Jahres 37,0 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, gegenüber Juli 2022 sanken die Preise hingegen um 3,2 Prozent. Leichtes Heizöl war mehr als doppelt so teuer wie ein Jahr zuvor (+104,0 Prozent), Kraftstoffe kosteten 27,3 Prozent mehr.
Hauptverantwortlich für die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat in diesem Bereich seien die Preissteigerungen für Metalle mit einem Plus von 19,9 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Gegenüber dem Vormonat Juli 2022 sanken diese Preise um 1,0 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 20,9 Prozent teurer als im August 2021 (-3,2 Prozent gegenüber Juli 2022), Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten im Jahresvergleich 16,9 Prozent mehr.

Holzprodukte teurer – Holz im Allgemeinen günstiger

Chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr um 32,9 Prozent. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen mit +108,8 Prozent. Das für die Düngemittelherstellung wichtige Vorprodukt Ammoniak kostete 175,9 Prozent mehr als im August 2021.
Ebenfalls binnen Jahresfrist verdoppelten sich die Preise für Pellets und Briketts aus Sägenebenprodukten (+108,2 Prozent). Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln war sogar um 133,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.  Zeitungsdruckpapier war 92,8 Prozent teurer als im August 2021. Niedriger als im Vorjahresmonat waren die Preise für Holz insgesamt (-13,0 Prozent gegenüber dem bisherigen Höchststand im August 2021) und metallische Sekundärrohstoffe (-12,3 Prozent).

Nahrungsmittelpreise bis 75 Prozent höher

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im August 2022 um 16,9 Prozent höher als im August 2021 und stiegen gegenüber Juli 2022 um 0,8 Prozent. Nahrungsmittel waren 22,3 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+74,6 Prozent gegenüber von Vorjahresmonat) und unbehandelte pflanzliche Öle (+51,4 Prozent). Getreidemehl war 46,4 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, Kaffee legte um 32,5 Prozent zu.
Futtermittel für Nutztiere verteuerten sich um 37,6 Prozent, gegenüber dem Vormonat sanken diese Preise aber um 1,2 Prozent. Zumindest Ersteres spiegelt sich auch beim Endkunden wider: Flüssige Milch kostete 35,3 Prozent mehr als im August 2021. Fleisch ohne Geflügel kostete 27,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. (dts/mf)

Kommentare

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Wolfgang Lammertvor 3 Jahren

In der Großstadt Osnabrück kündigten die Stadtwerke ca. 1000 Unternehmenskunden. Der DF berichtete, dass die Stadtwerke bis zu 1000 % höhere Preise für Strom und Gas haben wollen.

https://www.wiwo.de/my/unternehmen/energie/da-kann-einem-angst-und-bange-werden-mittelstand-ohne-strom-stadtwerke-kuendigen-ueber-1000-kunden/28681358.html

In Niedersachsen ist die FDP im Senkflug bei 5 % gelandet und kurz vor dem Rauswurf. Dank medialer Unterstützung können die GRÜNEN mit bis zu 18 % Wählerstimmen rechnen. Die AfD ist auf dem aufsteigenden Ast und näher sich der 10 %.

ForYourEyesOnlyvor 3 Jahren

Eine Inflationsrate in Höhe von 45 Prozent klingt ehrlicher als jene Zahlen, welche die Regierung verbreitet. Wird ein Produkt monatlich 10 Prozent teuerer, dann haben wir nach 4 Monaten eine Preissteigerung in Höhe von 46 Prozent. Wir müssen damit rechnen, dass Lebensmittel in einem Jahr, sofern man dann überhaupt noch welche bekommt, mehr als das Doppelte kosten als noch aktuell.

Germaniavor 3 Jahren

Wegen der Klimakrise hat Peta eine ganz tolle Idee: Peta fordert Fortpflanzungsverbot für Männer die Fleisch essen. Leider ist ja nicht der 1. April, sonst könnte man wenigstens darüber lachen;-)