Neuer Fahrplan der Deutschen Bahn: Preise fallen, Zahl der Verbindungen steigt
Seit Sonntag gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn. Er soll die Strategie des Konzerns für eine „starke Schiene“ untermauern und bringt den Kunden vor allem mehr Verbindungen – aber auch ein paar baubedingte Einschränkungen. Statt der üblichen Preiserhöhungen lockt die Bahn zum neuen Jahr mit günstigeren Tickets.
Mehr Verbindungen im Fernverkehr
Die Nachfrage steigt, die Bahn baut ihre Verbindungen weiter aus. So startet eine neue Intercity-Linie zwischen Dresden und Rostock über Berlin mit zunächst zehn Fahrten täglich. Ab März fahren die Züge dann im Zwei-Stunden-Takt mit täglich insgesamt 16 Fahrten. Von Berlin nach Rostock brauchen Bahnkunden so zwei Stunden.
Auf den Strecken von Berlin über Erfurt nach München sowie über Braunschweig nach Frankfurt am Main verkürzt die Bahn die Taktung tagsüber durch zusätzliche Fahrten auf einen Stundentakt. Auch auf den Strecken zwischen der Hauptstadt und Frankfurt über Erfurt sowie zwischen Berlin und Köln über Hannover gibt es mehr Verbindungen.
In Baden-Württemberg wird der Fahrplan aber spätestens Mitte April durcheinandergewirbelt, wenn die Schnellbahnstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim zwecks Sanierung bis Ende Oktober gesperrt wird. Bahnfahrer brauchen dann auch auf den umliegenden Strecken Geduld: Manche Züge fallen ganz weg, andere werden umgeleitet und sind deutlich länger unterwegs.
Mehr Verbindungen im Osten Deutschlands
Vor allem Reisende in Ostdeutschland können sich über mehr Verbindungen freuen. In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen stockt die Bahn das Zugangebot auf und schafft zusätzlich mehr Halte und Umstiegsmöglichkeiten.
So sollen beispielsweise Pendler zwischen Cottbus und Leipzig acht Minuten schneller sein. Aber auch Reisende aus entlegeneren Regionen sollen besser an das Bahnnetz angeschlossen sein. Zwischen Brandenburg und Magdeburg wird die Abendverbindung erleichtert, zwischen Wittenberge und Neuruppin fährt der Regionalexpress auch am Wochenende im Stundentakt.
Auch auf Strecken von und nach Hamburg werden der Takt und die Kapazität der Züge erhöht. Betroffen sind die Verbindungen nach Büchen in Schleswig-Holstein und nach Schwerin.
Keine Preiserhöhung
Auf die übliche Preiserhöhung zum Fahrplanwechsel verzichtet die Bahn in diesem Jahr. Stattdessen will sie die Ticketpreise im Fernverkehr nach wie vor zum Jahreswechsel um etwa zehn Prozent senken. Verlassen können sich Kunden auf die Preisreduzierung aber noch nicht, weil das dafür nötige Steuergesetz zum Klimapaket noch beim Vermittlungsausschuss zwischen Bund und Ländern liegt.
Beschließen Bundestag und Bundesrat bis zum letzten diesjährigen Tagungstermin am 20. Dezember keine Senkung der Mehrwertsteuer auf Fernverkehrstickets von 19 auf sieben Prozent, werden Kunden auch nicht von den Steuererleichterungen für die Bahn profitieren – zumindest vorerst.
Unabhängig davon will die Bahn zum Jahreswechsel ihren Super-Sparpreis im Fernverkehr von bislang 19,90 Euro auf 17,90 Euro senken. Mit Bahncard-Rabatt zahlen Kunden im neuen Jahr nur 13,40 Euro für das günstigste ICE-Ticket. (afp)
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