Nespresso bringt neues Kaffee-Kapselsystem nach Europa
Nespresso bringt ein neues Kaffee-Kapselsystem nach Europa. Das neue System trägt den Namen Vertuoline und ist bereits in den USA und in Kanada am Markt: „Wir führen es gerade in Frankreich ein“, sagte Jean-Marc Duvoisin, der Vorstandsvorsitzende von Nespresso, der „Welt“. „Wir werden schon im nächsten Jahr in weitere Länder gehen.“
Hintergrund ist laut „Welt“ unter anderem, dass in Ländern wie Deutschland die Verkäufe der klassischen Nespresso-Kapseln und Kaffeemaschinen nicht mehr so stark wachsen wie bisher. Vertuoline mache aus einer Kapsel eine größere Menge Kaffee. „In einigen Ländern wollen 60 Prozent der Kaffeetrinker einen langen Kaffee ohne Milch. In den USA sind wir sehr erfolgreich damit“, sagte Duvoisin weiter. Angesprochen auf die rund vier Millionen Kilogramm Aluminium- und Plastikmüll aus rund zwei Milliarden Kaffeekapseln in Deutschland im vergangenen Jahr, verteidigte der Nespresso-Chef die Entscheidung seines Konzerns für das Metall als Material. „Im Unterschied zu Plastik kann Aluminium komplett wiederverwertet werden“, sagte Duvoisin. Entscheidend sei, dass das Aluminium gesammelt und dem Recycling zur Verfügung gestellt werde. „Für 80 Prozent unserer Kapseln existierten weltweit solche Sammelsysteme. In zwei bis drei Jahren werden wir weltweit 100 Prozent erreichen“, sagte Duvoisin. Nach eigenen Angaben setzt Nespresso bereits altes Aluminium zur Herstellung neuer Kapseln ein. Doch Mengenangaben machte Nespresso nicht. „Ich möchte an jedem Tag mehr recyceltes Aluminium einsetzen. Aber eine genaue Zahl kann ich Ihnen dazu nicht sagen“, sagte Duvoisin. Der Konzern arbeite weltweit an verschiedenen Lösungen. „Für mich ist das ein Phänomen. In Deutschland, in dem es das beste Sammelsystem der Welt gibt und auf das jeder Haushalt zugreifen kann, kommt besonders oft Kritik gegenüber unserer Nachhaltigkeit auf“, sagte der Nespresso-Chef. Der Manager gestand ein, dass die Geschäfte für Nespresso in Deutschland schwieriger geworden sind. „Deutschland ist in Europa ein Sonderfall. Bei deutschen Kaffeetrinkern sind die Vollautomaten besonders beliebt, diese Maschinen steigen stark im Absatz“, sagte Duvoisin. Auf den Erfolg nachgemachter Nespresso-Kapseln wollte der Manager die Probleme allerdings nicht zurückführen. „Nachgemachte Kaffeekapseln sind seit fünf Jahren Teil unseres Geschäftes. Mich stört das nicht“, sagte Duvoisin. Auf die Angaben von Branchenkennern, dass der Anteil der eingesetzten Nachahmer-Kapseln bei 50 Prozent liegen soll, sagte der Manager: „Diese Zahl kann ich nicht bestätigen. Es fällt doch aber auf, dass die großen Kaffeemarken in dem Geschäft nicht sonderlich vertreten sind.“ Einigermaßen erfolgreich mit ihren nachgemachten Kapseln seien nur die Handelsmarken. Das sei in Deutschland genauso wie etwa in Frankreich. „Entweder der Kunde will Qualität, dann kauft er Nespresso, oder er will günstige Kapseln, dann greift er zur Konkurrenz“, sagte Duvoisin.
(dts Nachrichtenagentur)
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