Nach Porsche-Rückzug: Das Osnabrücker VW-Werk steht vor dem Aus

Porsche zieht einen Fertigungsauftrag zurück und nennt als Grundprobleme mit dem chinesischen Markt. Weil auch andere Porsche-Modelle nicht mehr gebaut werden sollen, gibt es ab Ostern 2026 keine Aufträge mehr.
2023 hat die Autoindustrie noch kräftig in neue Industrieroboter investiert. (Symbolbild)
Ein vollelektrischer Porsche Macan bei der Fertigung. In Osnabrück sollen nun entgegen bisheriger Ankündigungen keine Wagen des Nobelkarossen-Bauers vom Band laufen.Foto: Jan Woitas/dpa
Von 1. Oktober 2024
Dem VW-Standort in Osnabrück droht das Aus, nachdem Porsche sich dazu entschlossen hat, E-Autos doch nicht in der niedersächsischen Metropole fertigen zu lassen. Das berichtet der „Norddeutsche Rundfunk“ (NDR) unter Berufung auf eine Konzernsprecherin. Die Konsequenzen für das VW-Werk: Ab Ostern 2026 sind die Auftragsbücher leer.

Belegschaft und IG Metall fordern Sicherung des Standortes

Als Grund nannte das Unternehmen das schwierige Geschäft Porsches mit China. In Osnabrück sollten die Wagen gefertigt werden, für die es in den süddeutschen Standorten keine Kapazität mehr gibt. Da diese sogenannte Überlauffertigung nicht gewährleistet werden könne, ist der Auftrag gestrichen.

Der kleinste VW-Standort in Deutschland war laut „Bild“ in der Vergangenheit schwerpunktmäßig mit der Fertigung von Auslauf- und Nischenmodellen wie dem Porsche 718 Cayman und dem T-Roc Cabrio beschäftigt. Doch deren Produktion läuft auch aus.

Die IG Metall Osnabrück sowie die Belegschaft des Werkes fordern nun, dass der Volkswagen neue Aufträge für ihren Standort sichert.

IG Metall-Sprecher sprach von einer „schockierenden Nachricht“, die „überraschend“ gekommen sei. Entsprechend schlecht sei die Stimmung unter den Mitarbeitern. Er wolle für das Osnabrücker VW-Werk kämpfen, zitiert ihn der „NDR“: Betriebsratschef Jürgen Placke sagte, dass es bereits Vermutungen gab, dass der Auftrag nicht zustande komme. Die Art und Weise der Bekanntgabe nannte er allerdings ungewöhnlich, weil so etwas üblicherweise in VW-Planungsrunden mitgeteilt werde.

Bis zu 30.000 Menschen könnten ihre Arbeit verlieren

Deutschlands größter Autobauer steht seit Wochen in den Schlagzeilen. Von den derzeit etwa 130.000 Mitarbeitern könnten 30.000 ihren Job verlieren, berichtete Epoch Times. Das habe auch Konzernchef Oliver Blume im kleinen Kreis langfristig als realistisch erachtet. Eine VW-Sprecherin hielt sich dazu allerdings bedeckt. Gegenüber der „Bild“ sagte sie: „Die Zahl können wir nicht bestätigen. Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren. Nur so kann die Marke heute preislich attraktive Fahrzeuge anbieten und zugleich ausreichend Geld für Zukunftsinvestitionen verdienen.“



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