MVV-Chef warnt vor „schleichendem Tod“ der Fernwärme
In der Diskussion um die Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung hat der Vorstandschef der MVV Energie, Georg Müller, vor einem Ende der Fernwärmeversorgung gewarnt. „Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen lassen sich mancherorts Fernwärme-Systeme nicht mehr rentabel betreiben“, sagte Müller dem Nachrichtenmagazin Focus. „Wenn wir nicht aufpassen, droht der umweltfreundlichen Fernwärme in manchen Städten ein schleichender Tod.“
Die Kraftwerksbetreiber leiden zunehmend unter der Energiewende. Weil immer mehr Ökostrom auf den Markt drängt, werden Gas- und Kohlekraftwerke immer häufiger abgestellt, weil sie ihre Brennstoffkosten nicht mehr refinanzieren. Um die fehlende Wärme zu erzeugen, müssen Versorger reine Heizwerke anfeuern, die eigentlich nur an besonders kalten Tagen ergänzend zum Einsatz kommen. Aus klimapolitischer Sicht sei das hochproblematisch. Müller kritisierte häufige Eingriffe der Politik in den Energiemarkt, etwa die Streichung des ursprünglich ambitionierten Ausbauziels für die Kraft-Wärme-Kopplung. „Das 25-Prozent-Ziel wurde zu Recht als eines der unverzichtbaren Kernelemente der nationalen Klimapolitik ins Gesetz geschrieben“, so Müller. „Es jetzt einfach zu kassieren, zerstört eine Menge Vertrauen.“
(dts Nachrichtenagentur)
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