Munich Re meldet Rekordgewinn und -dividende

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re eilt trotz Naturkatastrophen und schwacher Weltkonjunktur von Rekord zu Rekord: Im vergangenen Jahr steigerte der Dax-Konzern seinen Gewinn um 23 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Joachim Wenning und Finanzvorstand Christoph Jurecka bei der Vorlage der Jahresbilanz berichteten.
Damit übertraf das Unternehmen sein ursprüngliches Gewinnziel von fünf Milliarden Euro ganz erheblich und lag schon sehr nahe an den für dieses Jahr erhofften sechs Milliarden.
Dementsprechend will der Munich-Re-Vorstand die Aktionäre mit einer stattlichen Dividendenerhöhung beglücken: Die Ausschüttung soll um ein Drittel von fünf auf fünfzehn Euro je Aktie erhöht werden – ebenfalls ein Rekord.
Vorstand gelobt Vorsicht
Wenning will das Gewinnziel für dieses Jahr aber nicht erhöhen: „Man kann nicht jedes Jahr erwarten, dass sich die Dinge so erfreulich wiederholen.“ Vorstandschef und Finanzvorstand betonten wie aus einem Munde, dass das Unternehmen vorsichtig bleiben werde.
Allein die verheerenden Waldbrände in und um Los Angeles werden die Munich Re nach derzeitiger Schätzung etwa 1,2 Milliarden Euro kosten, die im ersten Quartal verbucht werden sollen.
Die am 7. Januar ausgebrochenen Brände waren die verheerendsten in der Geschichte von Los Angeles. Mindestens 29 Menschen kamen ums Leben und mehr als 10.000 Häuser wurden zerstört.
„Wir rechnen jedes Jahr ohnehin damit, dass große Naturereignisse stattfinden“, sagte der Finanzchef des Rückversicherers, Christoph Jurecka, bei der Vorstellung der Jahreszahlen. Die Brände passten demnach „locker“ in das Großschadensbudget für 2025.
Hohe Schäden sind gut für’s Geschäft
Rückversicherer versichern in erster Linie andere Versicherer wie die Allianz oder die Axa. Die Finanzbranche insgesamt ist bislang von der schwachen Weltkonjunktur ausgenommen, unter der Industrie und viele Dienstleister weltweit leiden. Das liegt unter anderem an den gestiegenen Zinsen und dem Aufschwung an den Kapitalmärkten.
Bei der Munich Re kommt als ein zusätzlicher Faktor der langjährige Trend steigender Schäden durch Naturkatastrophen hinzu: Diese kosten zwar viel Geld, doch erhöhen auch die Nachfrage nach Versicherungsschutz. Die Rückversicherer allgemein konnten ihre Preise daher in den vergangenen Jahren kräftig erhöhen.
Allerdings könnte diese Phase nun zu Ende gehen: Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft mit Erstversicherern wie Allianz und Generali zum Jahreswechsel musste die Munich Re im Schnitt Preisrückgänge um 0,6 Prozent hinnehmen. (dpa/afp/red)
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