Mehr als 15 Euro für die Maß – Oktoberfest beginnt am Samstag
Ob es eine neue Bilberbuchwiesn gibt, ist noch ungewiss. Nach Tagen mit strömendem Regen hoffen die Münchner auf einen Wetterwechsel passend zum Beginn des Oktoberfests am Samstag.
Nachdem das größte Volksfest der Welt vor einem Jahr so vom Wetter verwöhnt wurde, dass mit 7,2 Millionen Gästen die höchste Besucherzahl aller Zeiten registriert wurde, setzen Wirte und Schausteller auf eine Fortsetzung der herausragenden Stimmung.
Wunsch nach friedlichen Wiesn
„Auf eine friedliche Wiesn“, wird der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstagmittag im Schottenhammelzelt in guter Tradition ausrufen, sobald er das erste Fass Bier angezapft hat.
Wie viele Schläge das Stadtoberhaupt benötigt, werden die hartgesottenen Wiesnfans natürlich wie üblich mitzählen – aber schon seit Jahren gab sich kein Oberbürgermeister mehr eine Blöße beim Fassanstich. Zwei, drei Schläge, ab dann fließt das Bier in München. Sechseinhalb Millionen Maß wurden 2023 ausgeschenkt.
Der Wunsch nach der friedlichen Wiesn hat in diesem Jahr wieder mehr Aktualität als von den Organisatoren erhofft. Ob Ukrainekrieg oder eine erhöhte Anschlagsgefahr – wenn auf der Welt Unruhe ist, sind auch die Sicherheitsverantwortlichen des Oktoberfests ganz besonders aufmerksam. Die Wiesn ist überall auf der Welt bekannt und damit ein mögliches Anschlagsziel.
Polizeidirektor Christian Huber sagt, die abstrakte Gefährdungslage sei zwar erhöht, konkret gebe es aber keine Hinweise auf eine Bedrohung. „Die Wiesn ist deutschlandweit, wenn nicht weltweit, das sicherste Volksfest.“ Hundertprozentige Sicherheit gebe es nie, die Polizei komme aber so nah an die hundert Prozent wie möglich in München.
Joints sind verboten – bis 1.500 Euro Bußgeld
In diesem Jahr sorgte der Messeranschlag in Solingen mit drei Toten noch einmal für neues Nachdenken über verschärfte Kontrollen. Die Stadt stellte zusätzliche Ordnungskräfte ein, die dabei helfen sollen, Menschenschlangen beim Betreten der Theresienwiese zu vermeiden.
Zusätzlich zu 600 Polizisten kommen bis zu 1.500 Ordnungskräfte zum Einsatz. Außerdem werden erstmals 40 Metalldetektoren aufgestellt.
Außerdem wird das Gelände außer von Ordnungskräften umfassend mit Videoüberwachung durch die Polizei kontrolliert. Das sollten sich besonders auch Kiffer bewusst machen. Denn trotz der Teillegalisierung von Cannabis ist auf Volksfesten in Bayern der Joint weiter verboten.
Wie im vergangenen Jahr, als Kiffen noch illegal war, wird die Polizei wieder rigoros vorgehen. Es drohen bis zu 1500 Euro Bußgeld für einen Joint auf der Theresienwiese. „Rauchen sie das Zeug nicht auf dem Wiesngelände“, sagt Huber.
Mehr Brauchtum auf den Oide Wiesn
Im Grunde aber bleibt beim Oktoberfest ansonsten fast alles beim Alten. Es gibt die großen Festzelte sowie eine Vielzahl von Karussells und anderen Schaustellerbetrieben. Bereits zum zehnten Mal findet auf einem eigenen, an das Oktoberfest angeschlossenen Gelände die sogenannte Oide Wiesn, also alte Wiesn, statt.
Auf dem nur gegen Eintritt zu betretenden Gelände der Oiden Wiesn stehen historische Fahrgeschäfte und wird in den Zelten mehr auf Brauchtum wie etwa Auftritte von Schuhplattlern geachtet.
Bis zum 6. Oktober dauert das zum 189. Mal stattfindende Oktoberfest. Für die Maß Bier werden in manchen Zelten in diesem Jahr erstmals mehr als 15 Euro verlangt, was manche empört. Über den hohen Bierpreis geschimpft wurde in München allerdings schon immer, der Feierlaune schadete er aber noch nie. (afp/red)
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