Motorsägenhersteller Stihl erzielt in Corona-Jahr Umsatzrekord
Der deutsche traditionsreiche Motorsägenhersteller Stihl mit Hauptsitz in Waiblingen-Neustadt (Baden Württemberg) verzeichnet im Corona-Jahr starke Zuwächse. „Wir werden 2020 erstmals seit neun Jahren zweistellig beim Umsatz zulegen“, sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Auch werde man erstmals über vier Milliarden Euro Umsatz erzielen.
Die Rekordmarke habe das Familienunternehmen bereits im November übertroffen. Derzeit werde sonntags gearbeitet, um die hohe Nachfrage zu bewältigen. Stihl habe unter anderem davon profitiert, „dass viele Menschen in der Pandemie viel zu Hause waren, mehr in ihren Gärten gearbeitet haben“, sagte Kandziora.
Voraussetzung für den außergewöhnlichen Erfolg war eine sehr offensive Strategie. Statt die Produktion mit Kurzarbeit herunterzufahren, hatte sich Kandziora Anfang März dazu entschlossen weiterzuarbeiten, die Zulieferungen zu forcieren und die Läger zu füllen, um in jedem Fall lieferfähig zu bleiben. „Mit einer Eigenkapitalquote von 70 Prozent haben wir Spielraum, Sonderbelastungen zu verkraften“, so der Stihl-Chef.
Stihl-Chef: „Tatsächlich waren wir, weitgehend lieferfähig“
„Tatsächlich waren wir, als die Nachfrage dann ab Mai Monat für Monat überraschend stark um über 30 Prozent nach oben schoss, weitgehend lieferfähig. Das hat nicht jeder Wettbewerber so hinbekommen.“ Zudem stützte Stihl seine Fachhändler. „Wir haben uns als verlässlicher Partner gezeigt und haben unseren Händlern, die ja mitunter Monate geschlossen waren, mit verlängerten Zahlungszielen unter die Arme gegriffen.“
Kandziora kündigte zudem den Ausbau des E-Commerce in Frankreich und den USA an. „Stihl ist ein Familienunternehmen mit einer langfristigen Strategie, die wir nicht so schnell umwerfen“, sagte Kandziora. Aber operativ agiere Stihl „sehr schnell und flexibel, wenn es nötig ist“. (dts)
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