Möbelindustrie: „Lieferketten reißen und Arbeitsplätze sind in Gefahr“
Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Lage der Pandemie hat auch die Möbelindustrie dringend eine Öffnungsperspektive gefordert. Die Lage in der Branche spitze sich immer weiter zu und zwei Drittel der Hersteller planten im März Kurzarbeit, erklärte der Geschäftsführer der Möbelverbände VDM und VHK, Jan Kurth, am Montag (1. März).
Er berief sich auf eine aktuelle Verbandsumfrage. Demnach hatte im Februar nur die Hälfte der Produzenten Kurzarbeit angeordnet.
Die Schließung der Geschäfte bedrohe mittlerweile „den industriellen Kern der deutschen Möbelbranche“, die Hersteller verzeichneten „massive Auftragseinbußen“, erklärte Kurth. „Lieferketten reißen und Arbeitsplätze sind in Gefahr.“ Die Politik stehe daher in der Pflicht, am Mittwoch „endlich ihr mehrfach angekündigtes Öffnungskonzept vorzulegen“.
Die Verbände betonten, der Möbelhandel könne wegen der großen Verkaufsflächen und mit wirksamen Hygienekonzepten eine „sichere Öffnung gewährleisten“. Die Branche regt individuelle und vorab gebuchte Beratungstermine an und hält in einem zweiten Schritt eine Öffnung mit vergrößerten Abstandsflächen von 50 Quadratmeter pro Kunde oder Kundin für möglich.
Bund und Länder beraten am Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Etliche Wirtschaftsverbände fordern eine Lockerung der Lockdown-Maßnahmen und verweisen auf die Nöte der Branchen. Seit Mitte Dezember ist unter anderem der Einzelhandel weitgehend dicht. Friseurbetriebe konnten am Montag unter strengen Hygienevorschriften wieder öffnen. (afp)
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