Mittelstand warnt vor Benachteiligung bei Industriestrompreis

Eine Begrenzung des Industriestrompreises auf große Nutzer ist existenzbedrohend für den gesamten deutschen Mittelstand. Die Bundesvereinigung „Der Mittelstand“ schlägt Alarm.
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Die deutsche Industrie ist sehr eng und fein verflochten. Erhalten nur die „Großen“ Begünstigungen beim Industriestrompreis droht Gefahr für den Mittelstand.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times7. Mai 2023

Aus der mittelständischen Wirtschaft kommt deutliche Kritik an den Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für die Einführung eines günstigen Industriestrompreises.

„Es kann doch nicht sein, dass insbesondere große Nutzer, also energieintensive Unternehmen an den günstigen Strom kommen“, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung „Der Mittelstand“, Markus Jerger, den RND-Zeitungen vom Samstag. Das benachteilige die mittelständischen Zulieferer.

Das Bundeswirtschaftsministerium sollte „zur Kenntnis nehmen, dass durch Zulieferbeziehungen praktisch der gesamte deutsche Mittelstand im internationalen Wettbewerb steht, eine Begrenzung des Empfängerkreises für den Brückenstrompreis nicht nur falsch ist, sondern existenzbedrohend“, betonte Jerger.

4 Cent wären gut, alles andere führt zum Abwandern der Industrie

Auch dürfe der Strompreis nicht wesentlich höher als vier Cent je Kilowattstunde liegen. „Zudem muss er diskriminierungsfrei auch für mittelständische Unternehmen gelten, nicht nur für energieintensive Großunternehmen und erst dann auslaufen, wenn die durch den Ausbau der erneuerbaren Energien erzielte Strommenge für spürbar sinkende Marktpreise sorgt“, forderte Jerger.

Habeck schwebt einem am Freitag veröffentlichten Arbeitspapier zufolge vor, den Strompreis für energieintensive Industriezweige mit staatlichen Mitteln bei sechs Cent pro Kilowattstunde zu deckeln, um die Abwanderung wichtiger Unternehmen zu verhindern.

Gewerkschaften und Unternehmensverbände energieintensiver Branchen begrüßten die Pläne; andere Wirtschaftsverbände, der Steuerzahlerbund und insbesondere die FDP und das von ihr geführte Finanzministerium lehnten den Vorstoß hingegen ab.

Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne), rief die FDP zum Einlenken auf.

„Es ist unsere Verantwortung, der Industrie durch die schwierige Phase zu helfen, und zwar passgenau“, sagte Brantner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag. Nach dem Auslaufen der Preisbremsen bleibe eine Lücke, „die mit einem Industriestrompreis überbrückt werden muss, damit die Industrie die Transformation gut hinbekommt“. (afp)



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