Mieterbund will Strategiewechsel beim sozialen Wohnungsbau
Der Deutsche Mieterbund fordert von Bund, Ländern und Kommunen einen Strategiewechsel beim sozialen Wohnungsbau, um Ghettos zu vermeiden. Flüchtlinge, sozial Schwache aber auch Reiche müssten gemeinsam in Miethäusern leben. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) sagte der Direktor beim Deutschen Mieterbund (DMB), Lukas Siebenkotten: „Man muss bei dem notwendigen Bau von Wohnungen in großem Stil dafür sorgen, dass keine Ansammlungen von Sozialwohnungen entstehen. In einem Haus 100 Prozent Flüchtlinge unterzubringen, wäre vollkommen falsch.“
Dies führe zu Konflikten und verhindere die Integration. „Das ist in der Vergangenheit oft falsch gemacht worden.“ Das Beispiel Frankreich zeige, wohin eine falsche Wohnungsbaupolitik führen könne. In den Vorstädten rund um Paris sind durch Sozialwohnungsbau soziale Brennpunkte entstanden. Siebenkotten forderte, die öffentliche Hand müsse mit Fördergeldern Investoren dazu anleiten, Häuser für verschiedene Gruppe interessant zu machen: „Wir brauchen eine soziale Vielfalt der Bevölkerung.“ Die Forderung, Flüchtlinge vermehrt auf dem Land anzusiedeln, sieht Siebenkotten skeptisch: „Das sollte man nur dann tun, wenn die Flüchtlinge dort eine Chance haben, einen Arbeitsplatz zu finden.“ Der Direktor des Mieterbundes verwies darauf, dass derzeit rund 800.000 Wohnungen in Deutschland fehlten. „Wir haben ein gigantisches Wohnungsdefizit“, kritisierte Siebenkotten. „Immerhin hat die Flüchtlingskrise die Politiker wach geküsst, das ist gut so.“ Die eingeplante eine Milliarde Euro des Bundes an die Länder für sozialen Wohnraum sei deutlich zu wenig. „Wir brauchen drei bis vier Milliarden Euro pro Jahr.“
(dts Nachrichtenagentur)
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