Made in Germany stirbt Stück für Stück – „Weltmeister“ Akkordeon geht in Insolvenz

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Epoch Times1. März 2015

Am 24.02.2015 stellte der älteste Akkordeonbauer der Welt, die Firma, die in Klingenthal Akkordeons der Marke „Weltmeister“ herstellt, einen Insolvenzantrag. Sie wollen sich aus eigener Kraft sanieren. Die HARMONA Akkordeon GmbH produziert weiter, sie werden im April 2015 auf der Musikmesse in Frankfurt vertreten sein und der internationale Akkordeonwettbewerb im Mai ist ebenfalls in Vorbereitung. Ihre Instrumente sind weltweit bekannt und erklingen überall – sie sind optimistisch, dass sie es aus eigener Kraft schaffen.

Ein Musikinstrumentenhändler, der 1829 eine Mundharmonika von einer Reise mit nach Hause brachte, baute auf dieser Basis die erste Hand- und Ziehharmonika. Seither wurden in Klingenthal viele Millionen Akkordeons gebaut, 1961 erreichte die Jahresproduktion in Klingenthal 125.578 Akkordeons, 1972 wurden 17 Betriebe, die u.a. Akkordeons herstellten, in einen, die VEB Klingenthaler Harmonikawerke, umgewandelt. 1985 hatten sie 3.000 Beschäftigte.

Seit 1992 führte die HARMONIA Akkordeon GmbH die Herstellung fort – mit modernisierter Fertigung. 1999 hieß es, dass 8000 Instumente gebaut wurden, der Umsatz wurde mit 7,9 Millionen Mark angegeben. 2009 kam die große Krise, die mit der Manpower der 70 Mitarbeiter und Nachwuchsförderung überwunden wurde. Heute sind es 80 Mitarbeiter, die über 4000 Akkordeons pro Jahr bauen.

Nun soll spätestens im Juli ein neues Konzept vorliegen, das sich wohl auf Schüler- und Solisteninstrumentenbau spezialisieren wird. So ein Akkordeon wird aus über 2.500 Einzelteilen in Handarbeit gebaut, wobei bis zu 5.000 kleinere und größere Arbeitsschritte nötig sind. Manche Teile davon sind nur millimetergroß und alle müssen exakt am richtigen Ort sitzen, damit es klingen kann. Fast alle Teile werden aus Qualitätsgründen selbst hergestellt, auch die Mitarbeiter werden selbst ausgebildet.

Die Vielfalt der Akkordeons ist nur wenigen Menschen außerhalb der Musik wirklich bekannt. Neben den Piano-Akkordeons gibt es auch Knopf- und diatonische Modelle, dazu auch Freebass und Converter.  Jedes Klingenthaler Akkordeon kann auf seinen Spieler angepaßt werden, sei er in einer Band, einem Orchester oder Weltsolist. (ks)



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