Lufthansa und Beschäftigte nicht einig über Sparbeiträge
Der corona-geschädigte Lufthansa-Konzern verhandelt wieder mit seinen Piloten über Einsparungen beim Personal.
Unmittelbar vor Präsentation der Halbjahreszahlen an diesem Donnerstag konnte das teilverstaatlichte Unternehmen aber keine belastbaren Vereinbarungen mit den einzelnen Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC), Ufo und Verdi vorweisen. Man sei mit allen Gewerkschaften weiterhin im Austausch, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Frankfurt.
Innerhalb der VC hatte es Konflikte zwischen der Tarifkommission, dem Vorstand und Piloten anderer Lufthansa-Konzerngesellschaften gegeben. Diese seien nach einer Mediation beigelegt worden, sagte ein VC-Sprecher. Die Gewerkschaft sei mit einem gemeinsamen Papier wieder auf das Unternehmen zugegangen und verhandele wieder seit diesem Mittwoch. Die Gewerkschaft will unter anderem mit Gehaltsverzicht, Teilzeitregeln und Vorruhestand erreichen, dass möglichst kein Pilot entlassen wird.
Lufthansa mit weltweit rund 138.000 Beschäftigten hat nach dem Corona-Einbruch seinen weltweiten Personalüberhang auf rund 22.000 Vollzeitstellen beziffert, von denen rund 11.000 auf Deutschland entfallen. An diesem Donnerstag legt der MDax-Konzern Zahlen für das zweite Quartal 2020 vor, in dem kaum Flugverkehr stattgefunden hat. Der Konzern rechnet mittelfristig mit einer um 100 Jets verkleinerten Flotte. Neben dem bereits eingeleiteten Verkauf der Catering-Sparte LSG Sky Chefs gilt ein Verkauf der Wartungstochter Lufthansa Technik als zentrales Mittel, um die milliardenschwere Staatshilfe möglichst schnell wieder zurückzuzahlen.
Für die Flugbegleiter hatte deren Gewerkschaft Ufo zwar Eckpunkte einer Spar-Vereinbarung unterschrieben, deren Volumen rund 2600 Stellen entsprechen solle. Inzwischen verlangt die Gewerkschaft aber Nachverhandlungen, weil das Unternehmen noch keine Konzepte zur Arbeitszeitverkürzung und Abfindungen vorgelegt habe. Auch sei bislang ungeklärt, wie das Kurzarbeitergeld ab September aufgestockt werde, sagte Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies.
Bei den rund 35.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals hatte Verdi einen verlässlichen Kündigungsschutz als Gegenleistung für die Einsparungen verlangt. Auch hier gab es am Mittwoch noch keine Einigung. (dpa)
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