Lufthansa-Tochter Discover verurteilt Streikpläne

Im Lufthansa-Konzern soll ab Dienstag der nächste Streik beginnen. Bei der jungen Gesellschaft Discover rangeln drei Gewerkschaften um Einfluss. Die Folgen dürften Passagiere deutlich spüren.
Der mit Verdi abgeschlossene Tarifvertrag bei der Lufthansa-Tochter Discover empört andere Gewerkschaften.
Der mit Verdi abgeschlossene Tarifvertrag bei der Lufthansa-Tochter Discover empört andere Gewerkschaften.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times26. August 2024

Die Lufthansa-Tochter Discover Airlines kritisiert den ab Dienstag geplanten Arbeitskampf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo. „Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften Ufo und VC aufs Schärfste“, erklärte das Unternehmen. Es sei völlig unverantwortlich, die Beschäftigten in der Hauptreisezeit zu einem viertägigen Streik aufzurufen, obwohl mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt wurde.

So habe man für die Beschäftigten Tarifverträge abgeschlossen, die unter anderem Gehaltserhöhungen von bis zu 38 Prozent in der Kabine und rund 16 Prozent im Cockpit garantierten, erklärte die Airline.

„Die einseitige Eskalation der Spartengewerkschaften seit Bekanntgabe des Tarifabschlusses mit Verdi sowie der Streikaufruf zeigen sehr deutlich, dass es hier nicht um die Interessen der Mitarbeitenden von Discover Airlines geht.“ Ufo und VC machten die Passagiere zu Leidtragenden ihrer politischen Agenda.

Details zu Flugausfällen erwartet

VC und Ufo haben die Piloten und das Kabinenpersonal bei Lufthansa Discover zu einem Streik aufgerufen, der von Dienstag bis Freitag (27. bis 30. August) andauern soll. Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland. Discover will am Montagnachmittag Zahlen zu den Flugausfällen im Zuge des Streiks bekanntgeben. Bei einem ersten Arbeitskampf von VC und Ufo zu Jahresbeginn hatten sich die Auswirkungen in Grenzen gehalten.

Der 2021 gegründete vergleichsweise kleine Ferienflieger Discover Airlines startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu Urlaubszielen in Europa und Übersee. Bis 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge wachsen. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.

Hintergrund des Streiks ist ein Konflikt mit Verdi, die bei der jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat. Die Forderungen von Ufo und VC weichen kaum voneinander ab, die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen. Verdi habe im Flugbetrieb nicht ausreichend viele Mitglieder und sei vom Lufthansa-Management als Tarifpartner eingesetzt worden, meinen sie. (dpa/red)



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